Zweimal zum Tode verurteilte Ashtiani frei

Die Iranerin Sakineh Ashtiani ist nach knapp acht Jahren aus der Haft entlassen worden. Wegen Ehebruchs und Beihilfe zum Mord war sie 2006 erst zum Tod durch Steinigung, dann zum Tod durch den Strang verurteilt worden. Nach Protesten wurde das Urteil in eine Haftstrafe umgewandelt.
Von PRO
2006 wurde Ashtiani zum Tod durch den Strang verurteilt. Jetzt ist die Iranerin frei
Der Leiter der iranischen Menschenrechtskommission, Mohammed Dschawad Laridschani, erklärte, Sakineh Ashtiani habe wegen guter Führung bis auf Weiteres Hafturlaub erhalten. Juristenkreise in Teheran bezeichneten es als vorzeitige Freilassung, berichtet die Zeitung Die Zeit. Nach einem Geständnis, das im iranischen Fernsehen ausgestrahlt wurde und aller Wahrscheinlichkeit nach unter Folter erzwungen wurde (pro berichtete), wurde die Frau zunächst zum Tod durch Steinigung verurteilt. Nach internationalen Protesten wurde das Urteil aber nicht vollstreckt. Anschließend wurde Asthiani erneut zum Tode verurteilt, diesmal durch den Strang. Sie soll dem Cousin ihres Mannes, mit dem sie eine Affäre hatte, bei der Ermordung ihres Ehemannes behilflich gewesen sein. Der Mann starb 2005 durch einen Stromstoß im Badezimmer. Als die Familie des Opfers aber auf ihr islamisches Recht der „ausgleichenden Gerechtigkeit“ verzichtete, wandelten die Richter das Urteil in eine zehnjährige Haftstrafe um. Die iranischen Behörden bestätigten eine vorzeitige Freilassung noch nicht. Nach Aussage der Menschenrechtskommission müsse Ashtiani aber wohl nicht wieder ins Gefängnis zurückkehren. Die Kinder der Frau hatten mehrere Gnadengesuche gestellt und die Familie des verstorbenen Mannes ausbezahlt. Wegen der weltweiten Proteste und weil der Fall international für Schlagzeilen gesorgt hatte, wolle der Iran den Fall vom Tisch haben, schreibt Die Zeit.
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/steinigung-ist-emmachtdemonstrationem/
https://www.pro-medienmagazin.de/kultur/buecher/detailansicht/aktuell/hier-gibt-es-emkeinen-gottem/
Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen