Die Unionsfraktion hat ihren neuen Beauftragten für Kirchen und Religionsgemeinschaften am Dienstagabend benannt. Jung ist katholisch, verheiratet und hat drei Kinder. Er stammt aus dem hessischen Rheingau, sein Wahlkreis ist Groß-Gerau. Er hat in Mainz Jura studiert und arbeitete unter anderem als Rechtsanwalt. Bevor er 2005 in den Bundestag gewählt wurde, war er CDU-Fraktionsvorsitzender im hessichen Landtag.
Unter Kanzlerin Angela Merkel war Jung zunächst von 2005 bis 2009 Verteidigungsminister, in ihrem zweiten Kabinett fungierte er einen Monat lang als Bundesminister für Arbeit und Soziales, bevor er wegen der Kundus-Affaire zurücktrat. Im Jahr 2009 hatten amerikanische Jets auf Befehl eines deutschen Oberst hin zwei Tanklaster in Afghanistan bombadiert. Dabei waren 142 Menschen ums Leben gekommen. Jungs Amtszeit als Arbeitsminister war die kürzeste eines Bundesministers in Deutschland. Als Verteidigungsminister setzte Jung sich für erweiterte Rechte der Bundeswehr bei Geiselbefreiungen ein. Schlagzeilen machten auch seine Aussagen zum Abschuss von Passagierflugzeugen. Er vertrat 2007 die Ansicht, Piloten der Bundeswehr sollten im Falle einer Geiselnahme und auf Befehl hin zivil besetzte Maschinen abschießen – dies widersprach der Rechtssprechung des Bundesverfassungsgerichts.