Hassverbrechen in Deutschland

Über 400 religiös motivierte Straftaten sind einem Bericht der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zufolge im vergangenen Jahr in Deutschland verübt worden. Entgegen anders lautender Meldungen zahlreicher deutscher Medien, richteten sich die Hassverbrechen aber nicht nur gegen Christen.
Von PRO
Jedes Jahr werden in Deutschland mehrere hundert religiös motivierte Straftaten begangen
Laut einem Bericht des Büros für Demokratische Institutionen und Menschenrechte der OSZE über Hassverbrechen in deren Mitgliedsländern, der am Freitag veröffentlicht werden soll, verzeichneten die deutschen Behörden im Jahr 2012 insgesamt 414 Straftaten, die sich gegen eine religiöse Gruppierung oder Einrichtung richteten. Die Zahlen der deutschen Strafverfolgungsbehörden, die dem OSZE-Bericht zugrunde liegen, lassen eine Unterscheidung nach Religionszugehörigkeit und ob es sich um Verbrechen gegen Personen oder Einrichtungen handelt, aber nicht zu. In Deutschland wird nur ein möglicher religiös motivierter Hintergrund einer Straftat erfasst.

Diebstahl und Friedhofsschändungen

Verschiedene Medien, darunter die Zeitung Die Welt und die Bildzeitung hatten gemeldet, dass 414 „christenfeindliche Übergriffe“ verübt worden seien. Diese Zahlen lassen sich durch die Angaben des OSZE-Berichts, die pro vorliegen, indes nicht bestätigen. Neben Diebstahl sowie Kirchen- und Friedhofsschändung nennt der Bericht auch 18 Gewalttaten, von denen sowohl die katholische, die evangelische als auch die orthodoxe Kirche betroffen sind. Diese Details beruhen auf offiziellen Angaben des Vatikans und der EU-Organisation Observatory on Intolerance Against Christians, die ebenfalls in den Jahresreport einfließen. Inwieweit nichtchristliche Religionsgruppen Ziel von Anschlägen und Übergriffen wurden, bleibt indes unklar. Allerdings werden Fälle mit antisemitischem Hintergrund in Deutschland in einer eigenen Kategorie erfasst. Keine der 414 Straftaten mit religiös motiviertem Hintergrund in Deutschland ist bei der Polizei explizit als Hassverbrechen angezeigt worden. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/politik/detailansicht/aktuell/evangelische-allianz-fordert-von-der-neuen-bundesregierung-einen-bundesbeauftragten-fuer-religions/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/deutschland-und-die-emparalleljustizem/
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