Nach dem Motto „Wir regeln das unter uns“ sei in muslimisch dominierten Einwanderervierteln vor allem in Berlin, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen eine informelle Paralleljustiz in der Tradition der Scharia entstanden, heißt es im Welt-Artikel. Besonders häufig und rigoros werde sie von libanesischen, palästinensischen und kurdischen Großfamilien praktiziert. Sie lebten hier „in ihren Stammesstrukturen weiter“ und das „schlecht integriert und abgeschottet von der deutschen Gesellschaft“, schreibt Joachim Wagner. Egal ob Familienfehden, Ehrverletzungen, Grundstücks- und Geldstreitigkeiten oder Revierkämpfe in der organisierten Kriminalität: Das würde intern geregelt.
Wenn Streits vor ordentliche Gerichte kommen, würden Zeugen häufig eingeschüchtert. Oft könnte die Polizei nichts tun. Der Leiter des Dezernats Organisierte Kriminalität beim Berliner Landeskriminalamt, Carsten Wendt, erklärt gegenüber der Weltdie Zuschauerrolle der Polizei: „Die fordernde Seite geht äußerst geschickt vor. Sie spricht keine direkten Drohungen aus.“