Online-Mediatheken ermöglichen es Mediennutzern, alles Verpasste doch noch zu sehen, es gibt Podcasts und die Herrnhuter Losungen sind im digitalen Abo erhältlich. „Kirche“ müsse mithalten und in der digitalen Welt erreichbar für jeden sein, schreibt die Autorin des Welt-Beitrags.
Diesem Wandel hat sich auch die Frankfurter Versöhnungsgemeinde angeschlossen. Sie feierte vergangenes Jahr einen „Twitter-Gottesdienst“, an dem Gläubige aus aller Welt teilhaben konnten. „Wir singen gemeinsam das Lied 432“, lautete beispielsweise ein Tweet. Der Text zum Mitsingen wurde per Link mitgeliefert und ein paar Minuten später zum Anhören per „Soundcloud“ hochgeladen. Der ´Frontalgottesdienst´ wurde zur „Mitmachkirche“ ernannt, da die Macher eingehende Tweets direkt auf eine Leinwand projizierten. Gemeindepfarrer Nulf Schade-James könne sich so einen Gottesdienst allerdings nicht jeden Sonntag vorstellen, „weil die persönliche Nähe zu den Menschen fehlt“, da jeder nur auf die Twitter-Leinwand schaue und lese. Zwar sei die Interaktion mit dem Smartphone oder Laptop gegeben, aber nicht mit dem Menschen neben sich.
Auch ein Kölner Priester bedient sich den neuen Möglichkeiten des Internets.
Er schaltete vergangenes Jahr den ersten Facebook-Gottesdienst per Livestream. Die Teilnehmer posteten Gebetsanliegen und tauschten sich über den Gottesdienst auf der Onlineplattform aus. Der Vorteil, dass man dafür nicht mehr die Kirchenbank drücken müsse, sondern entspannt daheim sitzen könne, sei dabei nicht zu unterschätzen und werde rege in Anspruch genommen. (pro)