Allianzkonferenz: Freiheit und Verantwortung gehören zusammen

Über den Wert der Freiheit hat der Unions-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder bei der 118. Allianzkonferenz in Bad Blankenburg gesprochen. Für ihn bedeute der Begriff eine „große Geborgenheit und Sicherheit“.
Von PRO

Volker Kauder betonte im Rahmen der Glaubenskonferenz in Bad Blankenburg, dass Freiheit und Verantwortung zusammen gehören. In der vollbesetzten Stadtkirche erklärte er, dass Jesus die Menschen dazu befähigt habe, ihm aus eigener Entscheidung nachzufolgen und dem eigenen Leben eine Wendung zu geben. Christen hätten einen anderen Zugang zu Gott als beispielsweise Juden und Muslime. Das Jesuswort „Niemand kommt zum Vater denn durch mich“ mache den Unterschied aus. „Deswegen können wir auch nicht mit Muslimen zu Gott beten, weil die einen anderen Gott haben als wir“, stellte Kauder klar.

Kauder fordert Wahlfreiheit für Familien

Die Kernbotschaft, die wirklich frei mache von mancher Bedrängung des Lebens, sei die Zusage auf ewiges Leben. Freiheit bedeute auch, dass Menschen sich im Leben der Verantwortung stellen müssten. „Viele Christen glauben, es reicht aus, wenn sie in ihrer Kirchengemeinde aktiv sind. Ich sage: Das reicht nicht aus“, erklärte Kauder. Es müsse auch solche geben, die politische Verantwortung ausübten, „damit auch klar wird, dass wir Christen mitten in der Welt stehen.“

Freiheit durch Jesus gebe ihm eine große Geborgenheit und Sicherheit. „Ich weiß, da werde ich begleitet. Es macht mich auf gar keinen Fall fehlerfrei, aber es gibt einem die Sicherheit, dass man auch in Situationen, in denen man Fehler macht, nicht alleine steht, nicht verloren geht.“

Die Botschaft der Freiheit verpflichte aber auch dazu, denjenigen beizustehen, die es schwerer haben als andere. Dazu sei es nötig, Hilfe anzubieten, die dem Einzelnen wieder die Möglichkeit gebe, aus eigener Kraft tätig zu sein: „Liebe den Nächsten, aber unterstütze ihn auch darin, zu verstehen, dass er zur Freiheit befreit ist und dass er Verantwortung für sein Leben hat“, erklärte der Christ. Politiker müssten deswegen die Voraussetzungen schaffen, dass Menschen ihr persönliches Leben in eigener Verantwortung frei gestalten können. Für ihn als Politiker bedeute das praktisch, Wahlfreiheit zu schaffen, zum Beispiel bei aktuellen Fragen der Familienpolitik. Zum Betreuungsgeld sagte Kauder, dass es möglich sein müsse, dass sich eine junge Familie frei über die Betreuungsform ihrer Kinder entscheiden und dafür jeweils Unterstützung finde.

Türkei soll Religionsfreiheit achten

Religionsfreiheit sprach er als „das zentralste Thema der Freiheit überhaupt“ an. Kauder sagte: „In den vergangenen Jahren hat es kein Land auf der Erde gegeben, in dem Christen andere Religionsgruppen unterdrückt haben.“ Stattdessen kämpften Christen für die Freiheit der Religionsausübung. Und diese gelte für alle Religionen. Deswegen sei es selbstverständlich, dass in Deutschland Synagogen und Moscheen gebaut werden könnten. Der Islam gehöre zwar nicht zur christlich-jüdisch-abendländischen Tradition, die Europa präge, aber Muslime gehörten zu Deutschland.

Einen EU-Beitritt der Türkei kann es für Kauder unter den aktuellen Bedingungen nicht geben: „Wenn ein Land wie die Türkei nicht bereit ist, die Religionsfreiheit anzuerkennen, ist dieses Land meilenweit von dieser Wertegemeinschaft entfernt.“ Er verlange deswegen, dass Christen in der Türkei „unbedrängt ihre Kirchen bauen können, so wie Muslime hier Moscheen bauen können.“ Zum Krieg in Syrien sagte der Politiker: „Da hilft nur die Gewissheit, dass Gott größer ist als wir. Und wir wir haben eben nur begrenzte Einsicht in seine Pläne.“ (pro)

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