Eines der aufwändigsten Kunstprojekte, das der Deutsche Evangelische Kirchentag jemals gesehen hat, wurde am 2. Mai 2013 in Hamburg aufgeführt. Das Stück behandelt das Leben des NS-Widerständlers Dietrich Bonhoeffer. Komponiert hat das Stück Stephan Pfeiffer, in Szene gesetzt wurde es von Kirsten Harms. Das Libretto stammt aus den Federn von Theresita Colloredo und David Gravenhorst.
Kirsten Harms, einst Intendantin an der Deutschen Oper in Berlin, inszenierte NS-Beklemmung auf einem Bauernhof und das mit äußerst reduziertem Bühnenbild. Vor der schwarzen Kulisse des Hamburger Industriegebäudes Kampnagel kam selbst die kleinste Requisite zur Geltung. Das komplette Orchester, die Hamburger Camerata und The Young Class X, spielte in Ermangelung eines Grabens auf der Bühne. Obwohl Bonhoeffer selbst in dem Stück nicht auftritt, kreist es doch um die Fragen, die Bonhoeffers Leben prägten – Tyrannei und Widerstand, Gehorsam und Verantwortung, Glaube und Hingabe. Das Publikum reagierte mit stürmischem Applaus.
NDR Kultur hat die Uraufführung aufgezeichnet und sendet sie am 4. Juli ab 20 Uhr in voller Länge im „Opernkonzert“. (pro)