Die Theologie Karl Barths sei prägend für das gesamte unternehmerische und soziale Engagement Deichmanns, teilte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag mit. In der Begründung der Jury heißt es, Deichmann bleibe auch als Unternehmer Christ und Theologe. In Wort und Tat bezeuge er das Evangelium von Jesus Christus. Dazu gehöre seine lebenslange interessierte Auseinandersetzung mit den Schriften Karl Barths und seiner Schüler ebenso wie sein Engagement als Prediger.
Deichmann wuchs in einem christlichen Elternhaus auf und studierte nach Ende des Zweiten Weltkrieges evangelische Theologie und Medizin. Bis 1999 führte er die nach seinem Vater benannte Handelskette Heinrich-Deichmann-Schuhe, bevor er die Leitung an seinen Sohn übergab. Heinz-Horst Deichmann lebe in einer tiefen Verbundenheit mit den Juden und mit Israel, erklärt die Jury des Karl-Barth-Preises weiter. Mit gezielter Großzügigkeit fördere die Deichmann-Stiftung auch wissenschaftliche und kirchliche Projekte, etwa den Lehrstuhl für Business Ethik in Beer Sheva, eine Stiftungsprofessur für Arteriosklerose in Duisburg-Essen oder auch das EKD-Projekt „Erwachsen glauben“.
Den 1986 gestifteten Karl-Barth-Preis verleiht die UEK alle zwei Jahre für ein herausragendes wissenschaftlich-theologisches Werk oder Lebenszeugnis in Kirche und Gesellschaft. Bisherige Preisträger dieser Auszeichnung waren unter anderen der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau und der frühere Ratsvorsitzende der EKD, Wolfgang Huber. (pro)