Die 66-Jährige leitete seit April 2011 die Heilsarmee. Sie ist die dritte Frau in diesem Amt. Laut Statut müssen Generäle der Heilsarmee ihr Amt spätestens zum 68. Geburtstag abgeben. Bond hätte demnach erst am 22. Juni 2014 zurücktreten müssen. Einen Grund für ihren Rückzug gab sie nicht bekannt.
Interimsweise übernimmt der Stabschef der Heilsarmee, Kommandeur André Cox, die Leitung des Hilfswerkes. Er wird außerdem einen „Hohen Rat“ einberufen, der einen Nachfolger für Bond wählen wird.
Bond verfügt über einen Bachelorabschluss in Religionspädagogik und einen Masterabschluss in Theologie. Sie ging 1967 als Kadettin an die Offiziersschule in Kanada und wurde zwei Jahre später als Heilsarmeeoffizierin ordiniert. Daraufhin war sie in verschiedenen Korps tätig, lehrte an Offiziersschulen in Kanada und Neuseeland und übernahm verschiedene Leitungsfunktionen in aller Welt. Vor ihrer Ernennung zur Generalin war sie Territorialleiterin für Australien-Ost.
Andreas Quiring, Sprecher der Heilsarmee in Deutschland, charakterisierte Bond als „echte Powerfrau mit einer klaren Vision, anspruchsvollen Zielen und einer eindeutigen Botschaft. Zugleich strahlt sie viel Güte, Wärme und Freundlichkeit aus“, erklärte Quiring gegenüber pro.
Weltweites Hilfswerk
Als evangelische Freikirche arbeitet die Heilsarmee in 126 Ländern der Welt und zählt etwa 3 Millionen Mitglieder und freiwillige Helfer. Weltweit leistet sie eine umfangreiche geistliche und soziale Arbeit in ihren Gemeinden und Sozialzentren. In Deutschland gibt es 45 Gemeinden und 42 soziale Einrichtungen.
Im vergangenen Jahr feierte das Hilfswerk den 100. Todestag seines Gründers William Booth. Der 1829 geborene Prediger missionierte unter den Armen und Verwahrlosten, die die Industriegesellschaft zurückließ. Die Heilsarmee gründete er als Gemeindewerk, um die Menschen nicht nur zum Glauben zu führen, sondern weiter darin zu begleiten. (pro)