Die Journalisten des Südwestrundfunks waren zu einem Interview mit dem Imam der Tauheed-Moschee in der Offenbacher Innenstadt verabredet. Sie gingen der Frage nach, ob junge Muslime im Umkreis der Moschee planen, in Syrien gegen das Assad-Regime zu kämpfen, heißt es in einer Pressemeldung von Report Mainz.
Als das Fernsehteam vor der Moschee wartete, griffen junge Männer „in muslimischer Bekleidung“ die drei Mitarbeiter des SWR mit Faustschlägen und Fußtritten an. Der Reporter erlitt eine Prellung an der Schläfe, der Kameraassistent eine Schädelprellung. Notärzte behandelten ihn vor Ort. Die Angreifer zerstörten Teile der Kameraausrüstung. Die Offenbacher Polizei hat die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.
Verdächtige Gruppe
Taher Nawaz, der Imam der Tauheed-Moschee, drückte im Interview seine Bestürzung über den Vorfall aus. Bei den Angreifern habe es sich tatsächlich um Mitglieder der Gruppe gehandelt, die Report Mainz im Blick hatte. Er bestätigte, dass diese planten, nach Syrien zu gehen, um gegen Assad zu kämpfen. Zuvor hätten sie sich in seiner Moschee zunehmend abgesondert unwd „wahrscheinlich“ radikalisiert.
Nach Recherchen von Report Mainz gehören der Gruppe etwa zehn Personen an. Sie steht seit längerem unter Beobachtung der Sicherheitsbehörden. Verfassungsschutz und Bundeskriminalamt haben inzwischen Erkenntnisse über mehr als fünfzig Islamisten aus Deutschland, die in Richtung Syrien ausgereist sind, um dort an Kampfhandlungen teilzunehmen oder um den Widerstand gegen das Assad-Regime zu unterstützen.
Report Mainz wird heute, Dienstag, 11. Juni 2013, 21:45 Uhr, im Ersten über die Recherchen und den Angriff auf das Kamerateam berichten. (pro)