Mit dem im August 2011 gestarteten Digitalradio habe der ERF sein Verbreitungsgebiet erweitert, „insbesondere entlang der großen Verkehrsachsen, wo Menschen im Auto oder Lkw die Gute Nachricht hören können sowie auch in den großen Ballungszentren“, sagte von Hagen. Das Netz versorgt aktuell mit mobilem Empfang fast 70 Prozent der Einwohner in Deutschland und rund 50 Prozent der Fläche Deutschlands. Ab 2015 soll eine weitgehend flächendeckende Versorgung in ganz Deutschland sichergestellt sein. Der ERF habe viele positive Reaktionen von Hörern auf das Digitalradio erhalten und eine Steigerung seiner Spenderzahl um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr beobachtet, erläuterte von Hagen. Im vergangenen Jahr erzielte der ERF Erlöse in Höhe von 14,76 Millionen Euro.
Der Leiter des Bereichs Content, Jörg Dechert, nimmt eine Medienverschiebung wahr: Während bei der Gründung des ERF das Radio noch das elektronische Leitmedium gewesen sei, stehe das Internet kurz davor, diese Rolle zu übernehmen. Radiohören und Fernsehen würden dabei nicht völlig abgelegt, aber „sie verschmelzen mit dem Internet zu neuen Nutzungsgewohnheiten“. Dieser Entwicklung trage die Entscheidung Rechnung, die Abteilungen Radio, Fernsehen und Online beim ERF zu einem gemeinsamen Bereich Content zusammenzufassen.
Online würden monatlich rund 1.000 Personen an den 27 unterschiedlichen Workshops teilnehmen. Zudem arbeitet der ERF daran, die Workshopangebote auch auf mobilen Endgeräten einfacher zugänglich zu machen. „Smartphone ist die Fernbedienung für das Leben“, sagte Dechert. Das mobile Gerät verändere alles und mache Fernsehen, Radio, CDs und Computer überflüssig.
Die Zahl der Einrichtungen, die ERF Programme übertragen, sind auf 221 Krankenhäusern und Seniorenzentren gestiegen, ein Plus von 51 Häusern gegenüber dem Vorjahr. Der Leiter des Bereiches International, Thorsten Grahn, berichtete, dass das internationale Telefonangebot auf inzwischen 26 Sprachen ausgeweitet wurde. Jeden Tag gehen rund 900 Anrufen ein. Im Dezember konnte das Radioprojekt „366 Radiosendungen in persischer Sprache“ abgeschlossen werden. Die Sendungen werden auch in den Iran ausgestrahlt. Derzeit begleitet der ERF mehr als 40 Projekte in Afrika, Asien, Lateinamerika, Europa und in der GUS/Zentralasien.
Der Vorstandsvorsitzende Jürgen Werth, der im September 2014 nach mehr als 40 Jahren aus dem Dienst des ERF ausscheiden will, sagte: „Unser Angebot wird gebraucht. Nach wie vor. Oder eher noch: mehr denn je.“ (pro)