Die St.-Matthäus-Gemeinde hatte zuvor die Publikumsabstimmung mit großer Mehrheit für sich entschieden. 15.888 Personen hatten für die evangelikale Kirchengemeinde gestimmt. Die evangelisch-lutherische Apostelkirche Neuburg an der Donau landete auf dem dritten Platz mit 10.623 Stimmen.
Nach dem Publikumsentscheid setzte die Jury die Gewinner fest: „Verdient hätten das Geld alle teilnehmenden Gemeinden. Daher fiel bis zuletzt die Entscheidung so schwer, dass die Jury eine ungewöhnliche Lösung finden musste“, schreibt chrismon auf seiner Homepage. Sie entschied sich, zwei Gemeinden den 1. Preis zuzuerkennen, jede erhält ein Preisgeld in Höhe von 3750 Euro.
Im Leitungsteam der St. Matthäus-Gemeinde herrsche große Freude über die Auszeichnung, heißt es in einer Pressemitteilung der Kirchengemeinde. Andreas Schröder unterstrich als Gemeindepastor den Anteil aller Beteiligten: „Damit wird der starke Einsatz der vielen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter ausgezeichnet. Außerdem wird sichtbar, was möglich ist, wenn ein Team gut funktioniert. Ohne Johannes Müller als Leiter vom ‚Zuhause für Kinder‘ (das betreffende Projekt, Anm. d. Red.) und Lothar Bublitz in der Gemeindeorganisation wäre das nicht geschehen. Es ist für mich ein ‚Mannschaftsieg‘ und zugleich ein Geschenk Gottes.“
„Die Matthäus-Gemeinde und die Apostelkirche leisten beide Großartiges in ihrer jeweils spezifischen Umgebung – die Matthäusgemeinde im sozialen Brennpunkt, die Apostelkirche in der ländlich-geprägten Diaspora. Es wäre deshalb unfair, einer den Vorzug zu geben“, sagt chrismon-Chefredakteur Arnd Brummer, der auch Jury-Mitglied ist.
Bei der St.-Matthäus-Gemeinde in Bremen fiel besonders das soziale Engagement auf: „Jeden Tag kommen bis zu 100 Kinder dorthin, um Krabbelraum, Indoor-Spielplatz und Hausaufgabenhilfe zu nutzen. Für Eltern bietet die Gemeinde ein Café und bei Bedarf einfachen Deutschunterricht an. Rund 1,6 Millionen Euro Spenden hat sie gesammelt, um das Projekt zu verwirklichen. Eine gewaltige Leistung.“
Über die Apostelkirche Neuburg an der Donau schreibt die Jury: „Als evangelische Gemeinde in einem Umfeld mit 70 Prozent katholischen Christen hat sie den Neubau des einzigen evangelischen Kindergartens im Landkreis erkämpft. Jetzt will sie die dringend notwendige Renovierung des Gemeindehauses in Angriff nehmen.“
Insgesamt nahmen 135 Gemeinden an dem Wettbewerb teil. 235.000 Stimmen wurden abgegeben. (pro)