Fast 13 Millionen Zuschauer schalteten zur ersten Folge der TV-Miniserie „Die Bibel” am 3. März die Fernseher ein. Je zehn Millionen Menschen sahen die folgenden Episoden. Damit ist die Serie laut Time Magazine der größte Kabelfernseh-Hit des Jahres und nur ein Beispiel dafür, dass die Fernseh- und Filmindustrie zunehmend Erfolge mit biblischen Themen feiert. In Deutschland soll "Die Bibel" frühestens 2014 im TV zu sehen sein.
Die Quiz-Show „The American Bible Challenge” sei der größte Hit des amerikanischen Senders „Game Show Network” in dessen 17-jähriger Geschichte gewesen, schreibt Time. Die Reality-Show „Preachers’ Daughters” (Die Töchter des Predigers) läuft derzeit im US-Fernsehen. Darin verfolgen Zuschauer das Leben einer christlichen Familie. Bald soll eine Serie namens „The Vatican” (Der Vatikan) hinzukommen, laut Ankündigung ein „Thriller über Spiritualität”. Und auch Hollywood setzt auf Christliches: Star-Regisseur Darren Aronofsky verfilmt derzeit die Geschichte von Noah – mit Russell Crowe in der Hauptrolle. Für 20 Millionen US-Dollar ist zudem eine Miniserie mit dem Titel „Jesus von Nazareth” in der Mache.
Bullock und Gibson gaben Startschuss
Begonnen hat der Erfolg biblischer Inhalte laut Time Magazine mit Mel Gibson’s Verfilmung der „Passion Christi” aus dem Jahr 2004. Obwohl der Film fernab Hollywoods vermarktet worden sei, habe ihn vor allem die Unterstützung evangelikaler Leiter wie Billy Graham oder Rick Warren zu einem Kassenschlager werden lassen. Allein in den USA spielte „Die Passion Christi” 370 Millionen US-Dollar ein. Auch der Film „The Blind Side”, die wahre Geschichte einer christlichen Familie, die einen einsamen Teenie-Footballspieler aufnimmt, feierte Erfolge. Der Streifen mit Sandra Bullock in der Hauptrolle sei ganz gezielt an christliche Zielgruppen herangetragen worden. Die Medienfirma „Grace Hill”, die sich auf Werbung für christliche Inhalte spezialisiert hat, habe den Film gezielt unter Pastoren und in christliche Medien im ganzen Land beworben.
„Grace Hill Media” wurde im Jahr 2000 gegründet und dient als Beispiel für die zunehmende Vernetzung der Filmindustrie mit dem christlichen Markt. Die Firma hilft Entertainment-Studios dabei, Christen zu erreichen, etwa, indem sie Filme gezielt in Kirchen zeigt. In den vergangenen zehn Jahren habe „Grace Hill” 350 Filme und ein Dutzend TV-Shows vermarktet. Phil Cooke, ein amerikanischer Berater mit eigener Produktionsfirma, der ebenfalls Mittelsmann zwischen Medien und christlicher Gemeinschaft sein will, kommentiert die Entwicklungen gegenüber dem Time Magazine so: „Hollywood hat herausgefunden, dass 90 Millionen Amerikaner ihren Glauben sehr ernst nehmen.” (pro)