Die Berichterstattung über Zuwanderergruppen, die mit dem Islam in Verbindung gebracht werden, nimmt die deutsche Bevölkerung als besonders unausgewogen wahr. Das ergab eine Studie des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR). 9.200 Personen gaben für das SVR-Integrationsbarometer 2012 unter anderem an, wie sie das Medienbild verschiedener Personengruppen bewerten. Araber und Muslime kommen dabei am schlechtesten weg. Etwa drei von vier Befragten mit und ohne Migrationshintergrund halten deren mediale Darstellung für zu negativ. Die Präsentation von Afrikanern und Osteuropäern schätzen sie als angemessener ein. Insgesamt sieht aber die Mehrheit der Befragten auch bei diesen Gruppen die Berichterstattung kritisch.
Medienbild schlechter als persönliche Erfahrungen
Wenn deutsche Medien über Muslime berichten, geschieht das meist in einem negativen Zusammenhang, heißt es im Policy Brief, in dem die Ergebnisse der Studie am Dienstag veröffentlicht wurden. Das stehe im Widerspruch zu den persönlichen Erfahrungen im Zusammenleben zwischen Zuwanderern und der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Über 60 Prozent der Befragten geben unabhängig von Herkunft und Religion an, dass „Deutsche und Migranten ungestört miteinander leben“. Von den Muslimen sehen das 58 Prozent so. Weniger als ein Drittel von ihnen empfindet das Verhältnis zwischen Deutschen und Zuwanderern als gestört. „Die in einigen Studien festgestellten islamskeptischen Einstellungen in der Mehrheitsbevölkerung schlagen sich aus Sicht der muslimischen Zuwanderer offensichtlich nicht im alltäglichen Zusammenleben nieder“, resümieren die Forscher. Insgesamt sei das Integrationsklima entgegen der medialen Darstellung überwiegend positiv.
Zuwanderer bewerteten die Qualität ihrer Beziehungen zur Mehrheitsbevölkerung etwas besser als umgekehrt. Menschen ohne Migrationshintergrund hätten prozentual auch weniger Kontakte zu muslimischen Zuwanderern. Deshalb prägten vor allem Medien ihre Vorstellungen über sie. Daher sei es wichtig, Vorurteile und Stereotypen über Muslime abzubauen. Der Policy Brief regt an, dass Medien differenzierter über Muslime berichten sollten, indem sie stärker Einzelpersonen „in der Normalität ihres beruflichen oder kulturellen Alltagslebens“ in den Fokus nehmen. (pro)
Medienbild schlechter als persönliche Erfahrungen
Wenn deutsche Medien über Muslime berichten, geschieht das meist in einem negativen Zusammenhang, heißt es im Policy Brief, in dem die Ergebnisse der Studie am Dienstag veröffentlicht wurden. Das stehe im Widerspruch zu den persönlichen Erfahrungen im Zusammenleben zwischen Zuwanderern und der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Über 60 Prozent der Befragten geben unabhängig von Herkunft und Religion an, dass „Deutsche und Migranten ungestört miteinander leben“. Von den Muslimen sehen das 58 Prozent so. Weniger als ein Drittel von ihnen empfindet das Verhältnis zwischen Deutschen und Zuwanderern als gestört. „Die in einigen Studien festgestellten islamskeptischen Einstellungen in der Mehrheitsbevölkerung schlagen sich aus Sicht der muslimischen Zuwanderer offensichtlich nicht im alltäglichen Zusammenleben nieder“, resümieren die Forscher. Insgesamt sei das Integrationsklima entgegen der medialen Darstellung überwiegend positiv.
Zuwanderer bewerteten die Qualität ihrer Beziehungen zur Mehrheitsbevölkerung etwas besser als umgekehrt. Menschen ohne Migrationshintergrund hätten prozentual auch weniger Kontakte zu muslimischen Zuwanderern. Deshalb prägten vor allem Medien ihre Vorstellungen über sie. Daher sei es wichtig, Vorurteile und Stereotypen über Muslime abzubauen. Der Policy Brief regt an, dass Medien differenzierter über Muslime berichten sollten, indem sie stärker Einzelpersonen „in der Normalität ihres beruflichen oder kulturellen Alltagslebens“ in den Fokus nehmen. (pro)