Islamkritiker wird Muslim

Auch das gibt es: Ein ehemaliges Mitglied der islamkritischen „Partei für die Freiheit“ des Niederländers Geert Wilders ist zum Islam konvertiert. Er habe fast ein Jahr lang den Koran studiert, am 28. Februar schrieb er über den Kurznachrichtendienst Twitter das muslimische Glaubensbekenntnis.
Von PRO

„Vom Islamhasser zum Muslim“ betitelte die Tageszeitung Die Welt am Donnerstag ihre Meldung über den Niederländer Arnoud van Doorn. Van Doorn war bis vor zwei Jahren Mitglied der „Partij voor de Vrijheid“ (PVV) von Geert Wilders. Am 28. Februar gab er in der meist gelesenen Zeitung der Niederlande, De Telegraaf, seine Konversion zum Islam bekannt. Am selben Tag twitterte er die Neuigkeit. Es folgten zahlreiche Glückwunschbekundungen über Twitter, und die Zahl der Follower van Doorns schnellte in die Höhe. „Willkommen, mein 10.000.Follower“, twitterte der Niederländer am vergangenen Montag. Inzwischen sind es fast 15.000 Menschen, die ihm folgen. Ein Hintergrundfoto auf seiner Twitter-Seite zeigt eine Sandwüste.

Im Dezember 2011 war van Doorn aus Wilders‘ Partei PVV ausgeschlossen worden, weil er Fremden Zugang zu vertraulichen Dokumenten der Stadtverwaltung gewährt und weiche Drogen an Minderjährige gegeben haben soll. Er habe mit seinem muslimischen Kollegen im Stadtrat Abu Khoulani gesprochen. Der habe ihm die Den Haager As-Sunnah-Moschee gezeigt. Nach „ernsthafter Auseinandersetzung“ mit dem Islam über mehr als ein Jahr hinweg sei er schließlich zum rechten Glauben gekommen, schrieb van Doorn.

In einem Interview mit dem arabischen Fernsehsener „Al-Dschasira“ sagte er, er könne verstehen, dass seine Konversion Irritation und Skepsis bei seinen ehemaligen Anhängern auslöste. Doch er habe fast ein Jahr lang den Koran gelesen und mit Muslimen geredet. Er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sagt van Doorn. Nun habe er im Islam „seinen Weg“ gefunden. „Das ist ein Neustart, und ich muss noch viel lernen.“ Auf die Reaktionen angesprochen, sagte van Doorn, es gebe zwar manche, die ihn als Verräter titulierten, die meisten Reaktionen seien aber positiv, vor allem über Twitter. (pro)

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen