Religion sollte aus Sicht Tipis das Fundament friedlichen Miteinanders sein: In den vergangenen 30 bis 40 Jahren hätten sich radikal-islamische Bestrebungen zur echten Gefahr entwickelt. Viele Extremisten tendierten zum Dschihad, weil die Scharia der einzige für sie bindende Grundsatz sei.
Mit Irrlehren vergiftet
Wenn Salafisten wie Pierre Vogel nur 100 Menschen fänden, um ihre radikalen Ideen zu verwirklichen, sei dies ein großer Grund zur Besorgnis. Anfällig dafür seien Menschen, deren religiöse Werte charakterlich noch nicht richtig ausgeprägt sind. Als Politiker wolle er vor diesen Gefahren warnen und dagegen vorgehen.
Im Dialog von Islam und Christentum komme es auf Werte wie gegenseitige Liebe, Menschlichkeit und Respekt an. Bei den gesellschaftlichen Herausforderungen seien gemeinsame religiöse Werte wichtig, glaubten doch alle Religionen an denselben Gott. Für die Christen in Deutschland hofft Tipi, dass sie ihre religiösen Werte nicht verlieren. Eine Diskriminierung wegen seines Glaubens habe er noch nicht erlebt.
Die Türkei könne ein wirtschaftliches Vorzeigeland für andere islamische Länder werden. In puncto Presse- und Meinungsfreiheit bestehe hier noch Handlungsbedarf: „Wenn die Türkei aber alle Hausaufgaben macht, kann sie ein Bollwerk der EU sein“, meint Tipi. Das Verhältnis zwischen Christen und Muslimen in der Türkei sei von Toleranz geprägt. „Die offene Mission ist immer noch verboten, aber Christenverfolgung gibt es in dem Land nicht. Die Türkei bemüht sich sehr um andere Religionen.“ Für ein gutes Zusammenleben von Christen und Muslimen benötige es Kennenlernen, Aufeinander zu gehen und Toleranz. Dazu gehöre auch der Respekt und die Achtung des Anderen. (pro)
Lesen Sie das vollständige Interview mit Ismail Tipi in der kommenden Ausgabe des Christlichen Medienmagazins pro, das Sie kostenlos unter der Telefonnummer 06441/ 915-151 bestellen können.