Laut ARD-Pressemitteilung werden die Profite von Menschenhandel auf 32 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Das Risiko, bestraft zu werden, gilt als gering, obwohl 21 Millionen Menschen weltweit Opfer von Zwangsarbeit betroffen sind. Etwa 2,4 Millionen Kinder, Frauen und Männer gelangten in die Hände von Menschenhändlern, etwa die Hälfte von ihnen würde in die Prostitution verkauft.
Kaum Schutzeinrichtungen
Klaus Wölfle richtet seinen Blick auch auf die Prostitution: Jede fünfte Prostituierte in Europa stamme aus Rumänien. 80 Prozent von ihnen gelten als Zwangsprostituierte, wobei Deutschland zu den größten Abnehmern zähle. Eine der Prostituierten ist die 20-jährig Ioana, die in Gefangenschaft lebte, gefoltert und missbraucht wurde. Der vom "Bayerischen Rundfunk" produzierte Beitrag begleitet sie, wie sie vor Gericht gegen ihre Zuhälter, einen Familienclan, klagt.
"Verkauft und versklavt: Vom Kampf gegen den Menschenhandel" nimmt zudem die Kinder in den Blick. Jedes zehnte rumänische Kind wachse in gefährdeten Verhältnissen auf und leide unter Gewalt und Ausbeutung. Der Kinder- und Menschenhandel sei dessen extremste Folge. Der Beitrag bemängelt, dass es kaum funktionierende Einrichtungen zum Schutz vor Ausbeutung und Gewalt gebe. "EU-Hilfsgelder, die an die rumänische Regierung fließen, verschwinden zu einem großen Teil in dunklen Kanälen", schreibt das Erste. Die Reportage suche auch nach diesen Ursachen. Der Film steht nach der Ausstrahlung sieben Tage in der ARD-Mediathek zur Verfügung.
"Operation Zucker" am Mittwoch
In der kommenden Wochen beschäftigt sich die ARD noch ein weiteres Mal mit dem Thema Menschenhandel (pro berichtete). In dem Film "Operation Zucker", der am Mittwoch ausgestrahlt wird, geht es um Kinderhandel und um ein deutsches Bordell für Pädophile. Laut "Bild"-Zeitung gab es allein 2011 482 Verfahren im Bereich "Menschenhandel" zum "Zweck der sexuellen Ausbeutung". (pro)