Programmbeschwerde gegen „Götter wie wir“

Eine Programmbeschwerde gegen die ZDFkultur-Sendung "Götter wie wir" hat Wolfgang Baake, Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, eingelegt. Die Sendung verhöhne den Glauben vieler Christen.
Von PRO

Zur Begründung schrieb Baake an den ZDF-Intendanten Thomas Bellut: "Die Art und Weise, wie Gott von den zwei seltsamen Damen Inge und Renate dargestellt wird, verletzt die religiösen Gefühle vieler Christen und Juden zutiefst. Was vielleicht für manche Zuschauer ein deftiger Witz sein mag, ist für andere die Verhöhnung des eigenen Glaubens. Gleiches gilt für die Darstellung von Jesus Christus, der von ‚Gott‘ wie ein fauler Taugenichts behandelt wird. Satire ist ein wichtiges Element unserer Demokratie. Doch diese Freiheit darf nicht dazu missbraucht werden, den Glauben anderer Menschen zu verhöhnen, nur um ein paar Lacher zu ernten."

Dabei bezog sich Baake ausdrücklich auf die Programmgrundsätze im ZDF-Staatsvertrag, Paragraf 41. Dort steht, dass die Rundfunkprogramme "die Würde des Menschen sowie die sittlichen, religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen anderer zu achten" hätten. Im Gegensatz dazu sei der Glaube vieler Menschen durch die Sendung "Götter wie wir" angegriffen und ins Lächerliche gezogen worden, erklärte Baake.

Jesus als widerwilliger Faulenzer

Bei "Götter wie wir" wird Gott von Inge und Renate dargestellt. Sie erschaffen den Menschen, wobei sie erst auf den zweiten Blick feststellen, dass sie zwei Männer geschaffen haben: Adam und Klaus. Daraufhin erschaffen sie einen dritten Menschen, Eva, woraufhin der offenbar homosexuelle Klaus eifersüchtig wird. In weiteren Folgen befassen sie sich mit anderen Ereignissen der Menschheitsgeschichte. Dabei beziehen sie viele Geschehnisse aus der Bibel mit ein, beispielsweise wie Mose das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten führt, Noah und die Arche oder die Geburt Jesu. Jesus selbst ist bei "Götter wie wir" anfangs ein widerwilliger Faulenzer, der von Gott zu einem neuen Auftrag erst motiviert werden muss.

Der Sendeverantwortliche von ZDFkultur, Daniel Fiedler, hatte Anfang Oktober gegenüber pro erklärt: "Die Nachwuchs-Redaktion nimmt die christliche Schöpfungsgeschichte zum Anlass, sich satirisch mit modernen Phänomenen unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen. Es ist nicht beabsichtigt, religiöse Gefühle zu verletzen. Natürlich können satirische Darstellungsformen polarisieren." Dies gehöre aber in einer liberalen, pluralistischen Gesellschaft zur Meinungsfreiheit, deren "Toleranz sich von Ländern unterscheidet, in denen Staat und Religion nicht eindeutig voneinander getrennt sind".

Im Beschwerdeverfahren gegen die Sendung ist nun laut der Beschwerdeordnung das ZDF am Zug. Der Intendant, Thomas Bellut, ist verpflichtet, innerhalb eines Monats nach Beschwerdeeingang Stellung zu nehmen. Sollte der Antragssteller damit nicht zufrieden sein und eine Behandlung der Beschwerde im Fernsehrat fordern, leitet der Fernsehratsvorsitzende die Beschwerde an den Programmausschuss des Fernsehrates weiter. Dieser "Beschwerdeausschuss" legt dem Fernsehrat dann eine Beschlussempfehlung für die nächste Sitzung vor. (pro)

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