Die neu aufgeflammte Gewalt in Israel und den palästinensischen Gebieten befeuere den Hass und begrabe alle Versuche, zu einer gerechten Lösung zu gelangen, teilten Zollitsch und Schneider mit. Weiter erklärten sie: "Der gewalttätige Konflikt im Heiligen Land könnte die Lage im gesamten Nahen und Mittleren Osten destabilisieren und jene Länder, die in den Umwälzungen der arabischen Welt nach einer neuen tragfähigen Ordnung suchen, in eine gefährliche Radikalisierung treiben. Dies bedroht nicht zuletzt auch die Minderheiten in diesen Ländern, unter ihnen die Christen, die vielerorts ohnedies bereits großen Gefährdungen ausgesetzt sind."
Die beiden großen Kirchen in Deutschland seien mit beiden Parteien solidarisch, "darum fordern wir die Verantwortlichen in Gaza mit großem Nachdruck auf, die Strategie der Gewalteskalation zu beenden". In Richtung der israelischen Verantwortungsträger erklärten sie weiter: "Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung, aber dieses Recht ist durch die Pflicht zur Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung begrenzt."
Nur die entschiedene Bereitschaft auf allen Seiten, auf einen echten Frieden zuzugehen und dafür auch tiefgreifende Zugeständnisse zu machen, könne eine hoffnungsvolle Perspektive eröffnen. Dazu brauche es Menschen, die alte Feindschaften überwinden wollten, um ein neues Zueinander zu ermöglichen: "Diese Menschen gibt es auf beiden Seiten – sie zu ermutigen und zu stärken, ist auch eine Aufgabe der Kirchen in Deutschland." (pro)