Shammas habe davon erfahren, dass Politiker aus den Reihen der Union zum Schutz der syrischen Christen ein Gesetz verabschieden wollten, durch das sie leichter Asyl bekommen könnten.
"Ich als Syrer und Christ (in dieser Reihenfolge) lehne Erklärungen grundsätzlich ab, die zum Schutz der syrischen Christen aufrufen unter dem Vorwand, sie seien speziellen Gefahren ausgesetzt oder würden im Falle eines Regimewechsels in Syrien stärker unterdrückt werden", schrieb der Rechtsanwalt am Donnerstag in der Wochenzeitung. Solche Erklärungen würden den Christen im gesamten Nahen Osten schaden. "Seit jeher" seien Christen Bestandteil des syrischen Volkes. Es dürfe nicht dazu kommen, dass sich die Menschen ihre Identität hauptsächlich aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit bilden.
"Die Katastrophe überwinden"
"Die Christen in Syrien sind keine Fremden, die irgendwann von außen in das Land gedrungen sind", betont Shammas. Vielmehr seien sie "angestammte Bürger des Landes, deren Wurzeln sich tief in die Geschichte Syriens erstrecken", aus Syrien stammten sieben Päpste und einige römische Kaiser.
Anstatt gezielt syrischen Christen helfen zu wollen, sei es für Politiker nach Meinung von Shammas "das Beste, die Syrer, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, dabei zu unterstützen, die Katastrophe zu überwinden, die wir derzeit erleben." "Seite an Seite mit ihren muslimischen Brüdern" sollten sie dazu ermutigt werden, an Syrien als ihrer Heimat festzuhalten.
Außerdem sollten westliche Politiker Druck auf Israel üben, damit die Palästinenser einen unabhängigen "Heimatstaat" errichten könnten. (pro)