Berlin und Hamburg: Mahnwachen für Youcef Nadarkhani

In Hamburg findet am heutigen Freitag erneut eine Mahnwache für den im Iran inhaftierten Pastor Youcef Nadarkhani statt. In Berlin wurden derweil 27.000 Unterschriften für die Freilassung des Christen bei der iranischen Botschaft eingereicht. Unterstützung bekommen die Demonstranten vom Bundesvorsitzenden des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Thomas Rachel.
Von PRO

Die Mahnwache beginnt um 16 Uhr vor dem iranischen Generalkonsulat in der Hamburger Bebelallee und wird von der "Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte" (IGFM) durchgeführt. Politischen Rückenwind bekommen die Aktivisten aus den Unionsparteien: Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU (EAK) unterstützt die IGFM in ihrem Anliegen. In einer Pressemitteilung forderte der EAK die Aufhebung des Todesurteils gegen Nadarkhani sowie seine sofortige Freilassung.

Bereits am Vormittag hatten Mitglieder und Unterstützer der IGFM vor der iranischen Botschaft in Berlin Flugblätter und Informationsmaterial über die Menschenrechtslage in der islamischen Republik verteilt. Im Rahmen der Mahnwache wurden bei der Botschaft 27.000 neue Unterschriften für eine sofortige Freilassung Nadarkhanis eingereicht. Die Zahl der Unterschriften ist damit auf insgesamt 65.000 gewachsen.

"Der Iran missachtet mit diesem unrechtmäßigen Urteil einmal mehr und in eklatanter Weise die elementaren Menschenrechte", erklärte der EAK-Bundesvorsitzende und Parlamentarische Staatssekretär im Bildungsministerium, Thomas Rachel. "Der Iran ist abermals aufgefordert, alle religiösen Freiheitsrechte zu gewähren und die systematischen staatlich ausgeübten Verfolgungen von Christen und anderen religiösen Minderheiten sofort zu beenden."

Nadarkhani war 2009 festgenommen worden, weil er die verbindliche, muslimische Erziehung seiner Kinder infrage stellte. Zudem wollte er offiziell eine Hauskirche registrieren lassen. Wegen so genannter Apostasie, dem Abfall vom Islam, wurde er zum Tode verurteilt. Seitdem sitzt der Vater zweier Kinder in einer Haftanstalt des Geheimdienstes in der Stadt Rascht ein. Zahlreiche Politiker und Kirchenvertreter, darunter Außenminister Guido Westerwelle und der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider, haben die Freilassung des Pastors gefordert. Für den 8. September wurde ein neuer Gerichtstermin angesetzt – für viele Unterstützer Nadarkhanis ein Zeichen der Hoffnung. (pro)

Christenverfolgung und Religionsfreiheit ist Titelthema der Aktuellen Ausgabe 4/2012 des Christlichen Medienmagazins pro, das kostenlos unter der Telefonnummer 06441 915 151 oder unter info@pro-medienmagazin.de bestellt werden kann.

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