Kauder zur Religionsfreiheit: Gleiches Recht für alle

"Viele islamische Staaten verstehen unter Religionsfreiheit das Recht des Menschen, eine Religion zu haben. Mit Religion meint man aber nur staatlich anerkannte Religionen." Das kritisiert Volker Kauder, Vorsitzender der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion, in seinem neuen Buch "Verfolgte Christen – Einsatz für die Religionsfreiheit". Das Christliche Medienmagazin pro veröffentlicht in seiner aktuellen Ausgabe exklusiv einen Vorabdruck.
Von PRO

So gebe zum Beispiel die iranische Regierung vor, Minderheiten zu schützen, so etwa die Kirche der Armenier oder die jüdische Gemeinschaft im Land. "Gleichzeitig verfolgt der Staat Angehörige der Bahai auf brutale Art und Weise: Viele religiöse Führer der Bahai sitzen in iranischen Gefängnissen oder leben im Exil – auch in Deutschland."

Außerdem müssten Christen in islamischen Ländern das Recht haben, Kirchen zu bauen – genauso wie Muslime Moscheen in Deutschland bauen dürfen sollen. Kauder betont, dass Religionsfreiheit für alle Religionen gelte: "Es geht nie darum, exklusive Rechte für bestimmte Gruppen zu fordern. Bei Vorträgen zur Religionsfreiheit bekomme ich Beifall für die Forderung, dass es Christen in islamischen Ländern gestattet sein muss, Kirchen zu bauen." Verhaltener sei die Zustimmung, wenn er sage, "dass es für mich ebenso selbstverständlich ist, dass Muslime in Deutschland Moscheen bauen dürfen. Ich sage es trotzdem jedes Mal. Mir ist es wichtig, hier ganz klar zu sprechen: Das Recht auf Religionsfreiheit ist nicht verhandelbar. Es kommt auch vor, dass ich nach meinen Vorträgen angesprochen werde: ‚Herr Kauder, dass Muslime bei uns Moscheen bauen können, ist ja in Ordnung, aber es sollte ihnen nur erlaubt werden, wenn die Regierungen in ihren Herkunftsländern auch den Bau von Kirchen zulassen.‘ Das wäre aber eine Einschränkung der Religionsfreiheit, die inakzeptabel ist." Vielmehr müsste man mit gutem Beispiel vorangehen. "Nur dann ist man in einer Position, Verhaltensänderungen auch von anderen einzufordern."

Mit verfolgten Christen leiden

Er setze sich für verfolgte Christen ein, "weil Christen die Religionsgruppe sind, deren Angehörige am häufigsten verfolgt werden", so der Fraktionsvorsitzende. Außerdem betonte er, dass Christen miteinander solidarisch sein sollten. "Ich bin überzeugt, dass wir als Christen eine große Gemeinschaft, oft nicht so sichtbar, weil Ländergrenzen, Sprach- oder Kulturräume sie trennen. Auch die vielen Spaltungen zwischen den Kirchen haben dazu geführt, dass wir die Gemeinschaft aller Christen nicht mehr erleben." Kauder fühle sich "aufgerufen, mich dem Schicksal meiner Brüder und Schwestern im Glauben verpflichtet zu fühlen, mit ihnen mitzufühlen, als wäre ich selber betroffen". Kauder bezieht sich dabei auf eine Bibelstelle im 1. Korintherbrief, Kapitel 12 Vers 26: "So bildet ihr gemeinsam den Leib von Christus, und jeder Einzelne gehört als ein Teil dazu." (pro)

"Verfolgte Christen – Einsatz für die Religionsfreiheit" ISBN 978-3775154185, SCM Hänssler (Erscheinungstermin: 29. August 2012)

Den vollständigen Beitrag lesen Sie im Christlichen Medienmagazin pro, Ausgabe 4/2012 (kostenlos zu bestellen unter info@pro-medienmagazin.de oder 06441 915 151).

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