Antworten, sogenannte "Replies", gab es bei Twitter schnell: "Ich wünsche mir, dass Sie dieses allen Christen zum Beginn der Fastenzeit auch wünschen", forderte der SPD-Komunalpolitiker Dieter Tillmann. "Habe natürlich auch zu hohen christlichen Feiertagen schon getwittert", verteidigte sich der Regierungssprecher daraufhin. "Kann mich nicht erinnern, einen solchen Wunsch Ihrerseits am Aschermittwoch gelesen zu haben", konterte Tillmann.
"Ich bitte darum die Trennung von Kirche und Staat zu bewahren. Das gilt für alle Religionen", verlangte hingegen User "Sassan Gholiagha". "Schaef the German" twitterte gar verstimmt: "Politisch korrekter geht es nicht mehr! Ich lege mich wieder ins Bett … Mir wird schlecht! Glückwunsch zu 100 Milliarden Schulden."
Auf den "Tweet" (so heißen die maximal 140 Zeichen langen Beiträge bei Twitter) des Regierungssprecher gab es auch positive Reaktionen. Richard Zinken schrieb: "Schließe mich gerne an" und "@SumeyraKeles" findet: "Das ist ja nett :-)". Zum Zeitpunkt dieser Meldung wurde der "Tweet" schon 109 Mal "retweetet", also unter Twitter-Usern weiterverbreitet.
Seibert twittert seit über einem Jahr als @RegSprecher
Als @RegSprecher hat Seibert bei Twitter ungefähr 68.000 "Follower", das sind Nutzer, die den Beiträgen eines anderen Nutzers "folgen", diese also abonniert haben. Über 2.000 Mal hat er im letzten Jahr einen "Tweet" geschrieben. "Wirkliche Nachrichten verbreite ich nie zuerst auf Twitter, ich benutze zumindest gleichzeitig auch den klassischen Weg über die Pressemitteilung oder den direkten Kontakt zu Journalisten", sagte Seibert gegenüber der Tageszeitung "Welt".
Peinliche Fehler, wie sie oft bei Twitter passieren, sind ihm dabei noch nicht viele unterlaufen. Dafür leistete sich Seibert im April 2011, nach der Tötung Osama Bin Ladens durch ein US-Kommando, folgenden Fauxpas: "#Kanzlerin: Obama verantwortlich für Tod tausender Unschuldiger, hat Grundwerte des Islam und aller Religionen verhöhnt", twitterte er. Der Fehler wurde aber schnell entdeckt und der "Tweet" gelöscht. Es hätte "Osama" statt "Obama" heißen müssen. (pro)