"Alles, was nicht Mainstream ist, da habe ich Berührungspunkte", sagte Dreyer auf Anfrage von pro. Dass er zumindest ein Faible fürs Ungewöhnliche hat, zeigt nicht nur seine jugendsprachliche "Volxbibel" oder die Gemeinde der "Jesus Freaks", die er in den 90er Jahren gründete. Nun wird der 47-Jährige vor tausenden Heavy-Metal-Fans aus der Bibel lesen. Am ersten August-Wochenende steigt die Großveranstaltung "Wacken", benannt nach dem kleinen Ort, in dem das Festival stattfindet. Erwartet werden bis zu 100.000 Gäste.
Zu der Zusammenarbeit mit "Wacken" kam es durch den evangelischen Pfarrer vor Ort, Lars Därmann. Laut Dreyer pflegt dieser regelmäßigen Kontakt zum "Wacken"- Veranstalter Holger Hübner. Dieser bat den Pfarrer, mit Martin Dreyer Kontakt aufzunehmen, damit dieser von der Bühne aus eine Volxbibel-Lesung veranstalten könne. Wie genau er auf die Volxbibel aufmerksam wurde, ist nicht bekannt. Eines aber steht fest: Kurios anmuten werden wohl nicht nur die Zuhörer vor der Bühne. Vor Dreyer tritt eine Bondage-Gruppe auf, die eine erotische Fesselshow zeigt, danach werden sich zwei Männer auf der Bühne mit Rasierklingen verletzen und sich mithilfe eines Akkuschraubers Schrauben in ihren Wangen drehen.
"Ich bin mir sicher, dass durch meinen Auftritt dort das Evangelium rüberkommt, das kann mir keiner nehmen", sagte Dreyer gegenüber pro. Und er hofft, dass "Jesus dadurch auch zum Gesprächsthema auf dem Festival wird". Doch schon jetzt wird Kritik an der Aktion laut. Via Facebook meldeten sich Stimmen zu Wort, die Dreyer vorwerfen, die Glaubwürdigkeit der Bibel mit den Lesungen einzuschränken. Dreyer hingegen ist sich sicher, "dass Gott dahinter steht". Anreisen wird er übrigens nicht alleine: Gemeinsam mit zwei Freunden werde er dort jeden Morgen für die Auftritte beten. (pro)