Einer der Preisträger ist ein interaktiver Glaubenskurs von "ERF Medien". Er richtet sich nach Angaben des Senders an "postmoderne Menschen, die offen für Spiritualität und Glaubenserfahrungen" sind. In den vier Wochen während des Internet-Kurses werden die Teilnehmer eingeladen, den christlichen Glauben "einfach auszuprobieren". Bei diesem Experiment werden sie von einem geschulten Online-Coach von ERF Medien begleitet.
Kirchliche Angebote in die digitalen Welt transportieren
Laut Jörg Dechert, als Leiter verantwortlich für den Inhalt bei "ERF Medien", hat der Glaubenskurs schon viele Auswirkungen gehabt: "Wir erleben regelmäßig, dass Menschen beim Jesus-Experiment erste persönliche Erfahrungen mit Gott machen. Deshalb freuen wir uns sehr, dass dieses Projekt durch die Auszeichnung noch bekannter wird", heißt es in einer Stellungnahme des Senders. Weil die Kirche oft noch nicht die Dimensionen des digitalen Zeitalters erfasst habe, sei es wichtig, die kirchlichen Angebote auch in die digitale Welt zu transportieren. Das Konzept "ist gut durchdacht und strukturiert, institutionell eingebunden und deutschlandweit vernetzt. Mit einem Mausklick beginnt die Reise in die Welt des Glaubens und über den Horizont", heißt es in der Begründung der Jury.
Weitere Preisträger sind einige stadtteilbezogene, diakonische Projekte. In Köln etwa ziehen Christen mit einem Bollerwagen los und verschenken auf Spielplätzen der Umgebung Kaffee und Wasser. So kommen sie mit Eltern und Kindern ins Gespräch über den Alltag und Gott. "Die Gemeinde geht dorthin, wo das Leben ist. Das ist so gut und kostet fast nichts, das kann jeder", schreibt die Jury. Die "Jumpers Helleböhn" engagieren sich in einem sozial schwachen Stadtteil von Kassel. Christinnen und Christen sind bewusst hierhin gezogen, um Mitmenschen zu sein. Sie machen christliche Angebote an Jungen, an Mädchen, an junge Familien. Die Jury findet: "Jesus hätte es genau so gemacht."
Auf dem Straßenstrich präsent
Christen in Berlin wollen sich nicht mit dem Leid von Prostituierten, besonders denen aus Osteuropa, abfinden. Im neu gegründeten "Café Neustart" sind sie fünf Tage in der Woche auf dem Straßenstrich präsent, geben Kleidung und eine warme Suppe, hören zu und beten, und versuchen zu helfen wo immer es geht. "Reich Gottes beginnt da, wo die Welt am dunkelsten ist", begründet die Jury die Vergabe an den vierten Titelträger.
Die offizielle Preisverleihung findet im Rahmen des 5. AMD-Kongresses für Theologen am 26. September in Dortmund statt. Die eingereichten Vorschläge sind auf der Internetseite www.fantasie-des-glaubens.de zu sehen. Schirmherr für den Förderpreis ist der amtierende EKD-Ratsvorsitzende Präses Nikolaus Schneider. Der Preis wurde nach 2002, 2005 und 2009 zum vierten Mal vergeben und ist mit insgesamt 12.000 Euro dotiert. In der AMD sind über 90 Missionswerke und Ämter für Missionarische Dienste zusammengeschlossen. Vorsitzender ist Altbischof Axel Noack. (pro)