Schulz sagte, er sei als Präsident des Europäischen Parlaments auf die Kooperation mit den Kirchen angewiesen: "Weil sie Menschen erreichen, die ich nie erreichen würde." Schneider zeigte sich erfreut über das Zusammentreffen: Die Anliegen der Kirche träfen bei Schulz auf offene Ohren.
So sprachen der Politiker und der Ratsvorsitzende unter anderem über Asylpolitik. Schulz sieht eine Gefahr für Europa darin, dass die Solidarität von Gesellschaften nach innen und außen "unter die Räder kommt". Schneider betonte, er wünsche sich ein soziales und weltoffenes Europa, das sich nicht abschirmt und den Menschenrechten verpflichtet ist. In diesem Zusammenhang forderte er, die Lage der Flüchtlinge auf der italienischen Insel Lampedusa müsse sich dringend verbessern.
Schneider wies zudem auf den 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers in fünf Jahren hin. "Die Reformation war auch ein europäisches Ereignis", sagte er. Dem kann Schneider bald auch im Europäischen Parlament Ausdruck verleihen. Denn der Dialog Kirche und Politik soll fortgesetzt werden. Schulz hat den Ratsvorsitzenden dazu eingeladen. (pro)