Christen in den Palästinensergebieten und anderen Ländern bräuchten dringend Ermutigung und Beistand von Menschen, die in Freiheit leben, erklärte Madanat laut "Open Doors". Nach seinen Angaben leben unter den 4,5 Millionen Einwohnern in den Palästinensergebieten etwa 45.000 Christen, rund 2.000 davon im Gazastreifen. Wenngleich die Hamas-Regierung dort Christen nicht offensiv verfolge, laste ein hoher gesellschaftlicher Druck auf ihnen, zum Islam zu konvertieren. Wer in einer Demokratie mit Glaubensfreiheit lebe, müsse sich für jene einsetzen, die diese Freiheit nicht haben. Madanat rief deshalb zu einer stärkeren Identifikation mit Christen in Verfolgungsländern auf. Der palästinensische Christ sagte laut "Open Doors": "Ob in Freiheit oder Verfolgung: Wir gehören alle zu dem einen Leib Jesu. Daher sind auch Christen in Deutschland Teil der verfolgten Gemeinde." Doch, so Madanat weiter, dürfe dies nicht zu Hass gegen Verfolger führen: "Wir sollten Muslime und jene, die uns Schmerz zufügen, nicht hassen. Wir sollten uns stattdessen am Wort Gottes orientieren, das von Vergebung selbst für Feinde spricht und mit der Liebe Jesu lieben."
Der "Open Doors Tag" des gleichnamigen überkonfessionellen Hilfswerkes für verfolgte Christen findet jedes Jahr statt, dieses Mal in Kassel. Rund 940 Besucher waren nach Angaben der Veranstalter am Samstag und Freitagabend vor Ort. An nahezu 70 Orten in Deutschland wurde der Tag für verfolgte Christen unter dem Motto: "Die Kraft der Ermutigung" zudem per Livestream übertragen. Weitere Gastredner in Kassel kamen aus Ägypten und Pakistan.
In über 50 Ländern unterstützt "Open Doors" verfolgte Christen mit Selbsthilfe-Projekten, Literatur und Ausbildungsangeboten. Das Hilfswerk unterstützt zudem Gefangene und die Familien ermordeter Christen. Mit Vorträgen informiert "Open Doors" über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe auf. (pro)