"Die Vereinten Nationen sollten in Zukunft stärker auf die weltweite Wahrung der Religionsfreiheit achten", forderte Kauder beim Treffen in den USA. Ban Ki-Moon habe dieses Anliegen "mit großem Verständnis" aufgenommen, teilte die Unions-Fraktion mit. "Er hat deutlich gemacht, dass ihm religiös motivierte Menschenrechtsverletzungen zunehmend Sorge bereiten. Er hat versichert, dass er die Lage der Christen im Blick hat, wie selbstverständlich auch die Lage anderer religiöser Minderheiten, die unter Druck geraten. Ausdrücklich sagte Ban Ki-Moon, dass es zu verurteilen sei, wenn Kirchen, Tempel und andere Religionsstätten zerstört würden", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme der Fraktion.
Es gelte weiterhin, dem Versuch islamischer Staaten entgegenzutreten, den völkerrechtlichen Schutz der Religionsfreiheit zu relativieren. Werde sich diese Haltung durchsetzen, könne bald niemand mehr seinen Glauben frei wählen. Mit Ban Ki-Moon habe Kauder über die Lage in Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten gesprochen. Die Situation dort sei alarmierend.
Keine Resolution der UN
Laut einem Interview des "Deutschlandradio" mit Kauder, hatte dieser in New York für eine Resolution der UN für Religionsfreiheit geworben. "Also der Generalsekretär hat deutlich gemacht, dass es eine Resolution mit dem Thema verfolgte Christen in der Vollversammlung und auch im Sicherheitsrat so nicht geben wird. Da wird es an den notwendigen Mehrheiten fehlen", sagte Kauder. Weiter zitiert ihn das "Deutschlandradio": "Auch in islamistischen Ländern verlange ich nur eines: Ich akzeptiere eure Religion, aber ihr müsst die Christen auch ihre Religion frei leben lassen. Das ist mein ganzes Thema."
Für seinen Einsatz für die Christen weltweit hat die "Bild"-Zeitung Volker Kauder am Dienstag zum "Gewinner des Tages" erklärt. In der täglich von diesem Medium veröffentlichten Rubrik heißt es: "Unionsfraktionschef Volker Kauder (62/CDU) im Kampf für die Christenheit! Gestern traf sich Kauder in New York mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, machte sich stark für Religionsfreiheit. Grund: Mehr als 100 Millionen Christen werden weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt oder diskriminiert." (pro)