Bei den Texten von Martin Luther und anderen zentralen Figuren der Reformation – wie etwa Philipp Melanchthon – handelt es sich um etwa 6.000 Einzelquellen. "Vieles davon sind Predigten, Tischreden, Vorlesungen und Briefe, die Rörer für die Nachwelt festgehalten hat", erläuterte der Kirchenhistoriker und Projektbetreuer Stefan Michel, am Mittwoch. "Rörer war der ewige Stellvertreter und Sekretär, der vor allem hinter den Kulissen gewirkt hat. Ohne ihn würden wir die Schriften schlichtweg nicht kennen." Rörer begleitete Luther auf seinen Reisen, überwachte die Drucke seiner Schriften und vertrat ihn auch auf Terminen. Sein Nachlass wird in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek aufbewahrt.
"Wir haben die Sammlung tiefenerschlossen, sie durchgehend neu beschrieben, gescannt und für die Nutzung über das Internet aufbereitet", erläuterte Michel in einer Pressemitteilung. "Nun kann dieser weltweit einmalige Schatz der Reformationsgeschichte von jedem Forscher oder Interessierten eingesehen werden." Einige der Dokumente werden bis zum 8. April in der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena ausgestellt – geöffnet dienstags von 10 bis 12 und donnerstags von 16 bis 18 Uhr. (dpa/pro)