Wie "Domradio" meldet, gibt es zunächst eine Million Exemplare der scheckkartengroßen Ausweise. Sie werden zunächst an die Gläubigen der 24 Bistümer sowie katholische Armeeangehörige und Mitglieder des Ordinariates für ehemalige Anglikaner verteilt. Die gesamte Aktion kostet, laut der britischen Zeitung "Telegraph", umgerechnet 7.220 Euro. Auf dem Ausweis ist auch vermerkt, dass der Inhaber im Notfall Beistand durch einen katholischen Priester wünscht.
Auf der "Faith Card" kann jeder der möchte seinen Namen eintragen. Sie enthält den Text: "Als Katholik bin ich gerufen: mit anderen die Freude zu teilen, Jesus Christus zu kennen, zu beten, die Sakramente regelmäßig zu empfangen, meinen Nächsten zu lieben wie mich selbst, die Gaben, die ich bekommen habe, weise zu benutzen, zu vergeben, wie mir vergeben worden ist." Die Rückseite trägt eine Abbildung von Jesus sowie ein Zitat des seliggesprochenen Kardinals John Henry Newman, mit dem er jeden Christen zur Mission aufruft.
Mut haben und ein Gespräch anfangen
Aus Sicht des Bischofs Kieran Conry, Vorsitzender der Kommission für Evangelisierung in der Bischofskonferenz, erfordert es Mut, die Karte mit sich zu führen: "Wenn jemand etwas über den Katholizismus fragt, könnte ein Anfang sein, die Karte zu zeigen und daran anzuknüpfen", wünscht sich der Bischof.
Man wolle nicht den Glauben in Spiegelstrichen zusammenfassen, so der Bischof von Brighton und Arundel, aber man wolle inspirieren. Es gehe um Vertrauen in den eigenen Glauben. Und es gehe darum, dass der Glaube keine Privatsache sei, begründete Conry den Schritt. Wie der "Telegraph" schreibt, sei die Initiative entstanden, nachdem Papst Benedikt XVI. ab Oktober 2012 das Jahr des Glaubens ausgerufen habe.
Laut "Telegraph" gibt es in Großbritannien weitere Denominationen, die ihren Mitgliedern solches Material an die Hand geben. Unter anderem haben die Mitglieder der methodistischen Kirche sogenannte "Jünger-Karten". Elizabeth Hunter, Direktorin der religiösen Vordenkergruppe "Theos" in Großbritannien, sagte gegenüber dem "Telegraph": "Wenn dadurch mehr Gespräche über den christlichen Glauben ausgelöst werden, ist das eine gute Sache. Religion ist ein wichtiger Bestandteil im Leben vieler Menschen und sollte kein Tabuthema sein." (pro)