"Im Grunde ist es unislamisch und nicht erlaubt, auf eine Internetseite zu gehen, die Unsittlichkeiten propagiert und den religiösen Glauben schwächen könnte", sagte Ajatollah Lotfollah Safi-Golpaygani laut einer Meldung des "Focus" am Samstag. Die Mitgliedschaft sei daher "haram", eine Sünde. Führende Geistliche werden im Iran demnach immer wieder zu sozialen Themen befragt. Der Ajatollah lehne das Internet nicht grundsätzlich ab. "Unproblematisch ist die Nutzung von Internetseiten, die religiöse Kriterien propagieren und nicht zu Unsittlichkeiten führen", heißt es weiter.
Die iranische Regierung schränkt die Internetnutzung seiner Bürger massiv ein. Dennoch seien rund 17 Millionen Iraner Mitglied bei "Facebook". Beobachter schätzen die tatsächliche Zahl laut "Focus" aber deutlich höher ein. Der Iran blockiere rund fünf Millionen Internetseiten. Die Bevölkerung verschaffe sich aber etwa über Proxy-Programme dennoch Zugang. Damit könnten Nutzer vorgaukeln, aus einem anderen Land zu stammen, und so den Filter umgehen. (pro)