"Boko Haram" bekannte sich laut "Tagesschau" zu einem Angriff auf ein Gemeindehaus, bei dem am Freitag mindestens 20 Menschen getötet wurden. Nach Angaben der Polizei waren christliche Händler vor der Öffnung ihrer Geschäfte in der Stadt Mubi zu einem Treffen zusammengekommen, als die Bewaffneten das Feuer eröffneten. Dabei hätten die Angreifer "Gott ist groß" gerufen. Bei einem weiteren Angriff auf Christen im Norden Nigerias wurden in Yola mindestens acht Menschen getötet. Auch zu einem Anschlag auf eine Kirche in der Stadt Gombe am Donnerstagabend bekannte sich die Sekte. Dabei waren mindestens sechs Menschen getötet worden.
Bewaffnete Männer seien in die "Deeper Life"-Kirche in der Stadt Gombe eingedrungen und hätten die Gläubigen erschossen, sagte Ishaya Bako, ein Mitarbeiter der Kirche, der Nachrichtenagentur dpa. "Sie schossen durch die Fenster der Kirche", zitiert "Zeit Online" den Pastor der Gemeinde, John Jauro. Die Angreifer hätten um 19.30 Uhr geschossen, als die Gemeinde gerade gebetet habe. Unter den Opfern sei auch seine Frau. "Unsere Augen waren geschlossen, als einige Bewaffnete in die Kirche stürmten und das Feuer auf die Gemeindemitglieder eröffneten", sagte Jauro. Panik sei ausgebrochen, die Menschen hätten versucht zu fliehen.
Zuvor war ein Ultimatum abgelaufen, das die "Boko Haram" am Montag den Christen im islamisch geprägten Norden des Landes gestellt hatte: Sie sollten innerhalb von drei Tagen die Region verlassen, sonst würden weitere Angriffe folgen. Bereits am Mittwoch waren drei Bomben in den nördlichen Städten Maiduguri und Damaturu explodiert. Dabei gab es keine Todesopfer.
Die "Boko Haram", die sich selbst auch die "nigerianischen Taliban" nennt, hatte über Weihnachten bei mehreren Bombenanschlägen auf Kirchen insgesamt mehr als 50 Menschen getötet. Daraufhin verhängte Präsident Goodluck Jonathan vorübergehend den Ausnahmezustand über vier Regionen und ließ die Grenzen zu Nachbarländern schließen. Die Gruppe lehnt jeden westlichen Lebensstil und das Christentum strikt ab. Sie terrorisiert schon seit Jahren den Norden Nigerias.
Nach Angaben des Evangelischen Pressedienstes (epd) geschehen derzeit in Nigeria fast täglich übergriffe auf Christen. Am Mittwoch wurde demnach ein junges Mädchen im Bundesstaat Jigwa bei der Erstürmung einer Polizeistation getötet. Am Dienstag wurden zwei städtische Beamte in den Bundesstaaten Borno und Yobe getötet. (pro/dpa)