Christen in Pakistan seien "vielfältigen Diskriminierungen ausgesetzt", sagte Schick. So dürften dort nur Muslime Richter werden, vor Gericht hätten die Aussagen von Christen weniger Gewicht. Als besonders gefährlich bezeichnete der Erzbischof das in Pakistan gültige Blasphemiegesetz. Demnach steht die Beleidigung des muslimischen Propheten Mohammed oder des Islam unter harten Strafen. Angeklagten drohen Hinrichtung oder lebenslange Haft. Selbst bei einem Freispruch sähen sich Betroffene häufig gezwungen, das Land zu verlassen, weil sie durch religiöse Eiferer bedroht würden. Unter Diskriminierungen litten in Pakistan nicht nur Christen, sondern auch Hindus oder Buddhisten und sogar islamische Gruppen, die dem sunnitischen Mainstream nicht entsprächen.
Schick wies auch auf die Bedrängung von Christen in anderen Ländern hin. So dürften im Iran zwar Gottesdienste gefeiert werden, jede Aktivität nach "außen" sei aber untersagt. In China seien nur staatlich anerkannte Religionen erlaubt und in islamischen Ländern würden Christen häufig durch Muslime unterdrückt und verfolgt. Schick lobte die breite Debatte über Religionsfreiheit im Bundestag. Im vergangenen Jahr sei das Thema massiver als zuvor in der deutschen Öffentlichkeit präsent gewesen. Das Problem der Christenverfolgung nehme die katholische Kirche als so drängend wahr, dass sie nun auch gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine Initiative gründen wolle, die sich dem Thema widmen soll. Derzeit führe Schick dazu Gespräche mit dem Ratsvorsitzenden der EKD, Präses Nikolaus Schneider.
Feiern und Hoffen auf Gott
Der pakistanische Bischof Sebastian Francis Shaw berichtete von der Situation seiner Glaubensgeschwister vor Ort. Rund zwei Prozent der pakistanischen Bevölkerung seien christlich, 96 Prozent Muslime. Nach den Anschlägen des 11. September seien Kirchen verstärkt attackiert und Christen getötet worden. Selbst gebürtige christliche Pakistaner würden von Muslimen in Verbindung mit den USA gebracht und litten unter einem pakistanischen Antiamerikanismus. Weihnachten würden die Gemeinden wie auch im vergangenen Jahr unter Polizeischutz feiern. "Aber wir feiern und hoffen, dass Gott uns Sicherheit schenkt", sagte er.
Nach Angaben des Prälaten Klaus Krämer vom Hilfswerk "missio" hat sich die Bedrohung der Christen in Pakistan seit einem Militärputsch Ende der 70er Jahre verschärft. Demnach seien dort von 1929 bis 1982 nur neun Blasphemiefälle vor Gericht gekommen, seit den 80er Jahren seien es mehr als tausend gewesen. Sorge bereite "missio" auch die Zunahme islamistischer Aktivitäten im Land.
Seit dem Jahr 2003 beschäftigt sich die "Initiative Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen" der Deutschen Bischofskonferenz mit dem Thema Christenverfolgung. Sie veröffentlicht in jedem Jahr ein Informationsheft zur Lage der Christen in einem bestimmten Land, die neueste Broschüre thematisiert Pakistan und ist im Internet erhältlich. (pro)
Schick wies auch auf die Bedrängung von Christen in anderen Ländern hin. So dürften im Iran zwar Gottesdienste gefeiert werden, jede Aktivität nach "außen" sei aber untersagt. In China seien nur staatlich anerkannte Religionen erlaubt und in islamischen Ländern würden Christen häufig durch Muslime unterdrückt und verfolgt. Schick lobte die breite Debatte über Religionsfreiheit im Bundestag. Im vergangenen Jahr sei das Thema massiver als zuvor in der deutschen Öffentlichkeit präsent gewesen. Das Problem der Christenverfolgung nehme die katholische Kirche als so drängend wahr, dass sie nun auch gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine Initiative gründen wolle, die sich dem Thema widmen soll. Derzeit führe Schick dazu Gespräche mit dem Ratsvorsitzenden der EKD, Präses Nikolaus Schneider.
Feiern und Hoffen auf Gott
Der pakistanische Bischof Sebastian Francis Shaw berichtete von der Situation seiner Glaubensgeschwister vor Ort. Rund zwei Prozent der pakistanischen Bevölkerung seien christlich, 96 Prozent Muslime. Nach den Anschlägen des 11. September seien Kirchen verstärkt attackiert und Christen getötet worden. Selbst gebürtige christliche Pakistaner würden von Muslimen in Verbindung mit den USA gebracht und litten unter einem pakistanischen Antiamerikanismus. Weihnachten würden die Gemeinden wie auch im vergangenen Jahr unter Polizeischutz feiern. "Aber wir feiern und hoffen, dass Gott uns Sicherheit schenkt", sagte er.
Nach Angaben des Prälaten Klaus Krämer vom Hilfswerk "missio" hat sich die Bedrohung der Christen in Pakistan seit einem Militärputsch Ende der 70er Jahre verschärft. Demnach seien dort von 1929 bis 1982 nur neun Blasphemiefälle vor Gericht gekommen, seit den 80er Jahren seien es mehr als tausend gewesen. Sorge bereite "missio" auch die Zunahme islamistischer Aktivitäten im Land.
Seit dem Jahr 2003 beschäftigt sich die "Initiative Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen" der Deutschen Bischofskonferenz mit dem Thema Christenverfolgung. Sie veröffentlicht in jedem Jahr ein Informationsheft zur Lage der Christen in einem bestimmten Land, die neueste Broschüre thematisiert Pakistan und ist im Internet erhältlich. (pro)