"’Gerechtigkeit‘ ist ein Begriff, der bereits unzählige Male interpretiert, definiert, aber auch missverstanden und noch viel häufiger missbraucht wurde", sagt Patrick Menges, Vorsitzender von "Christ und Jurist e. V.". Beim Kongress vom 4. bis 6. Mai in Frankfurt solle deshalb darüber reflektiert und diskutiert werden, "welche Bedeutung Gerechtigkeit für uns als Juristinnen und Juristen verschiedener Berufsgruppen persönlich hat".
"Auch die Anwaltschaft ist zur ‚Verwirklichung des Rechtsstaates‘ verpflichtet", erklärt Menges zu der Frage, ob Juristen in Deutschland zu einer gerechteren Gesellschaft beitragen. "Natürlich dient der Anwaltsberuf zugleich dem Broterwerb – und muss dies auch, da anders die Freiheit und Unabhängigkeit des Anwalts gar nicht zu gewährleisten wäre", so der Münchner Jurist. "In Einzelfällen mag dies zu einem Spannungsverhältnis führen, wo es dann auf die persönliche Haltung ankommt. Hier wünsche ich mir Berufskollegen, die im Zweifel Gerechtigkeit vor Honorar stellen."
Zu dem Kongress sind lernende, praktizierende und ehemalige Juristen aller Konfessionen eingeladen. Ziel des Vereins "Christ und Jurist" ist es seit 1997, christliche Juristen miteinander zu vernetzen und sich bei Tagungen über juristische und fachübergreifende Hintergründe ihres Glaubens auszutauschen. Für das Treffen im Mai hat der Präsident der Frankfurter Anwaltskammer, Lutz Simon, die Schirmherrschaft übernommen. (pro)