Die Sendung ist bereits die dritte Dokumentation, in der Kuntze "auf Probe" ist. Zuvor war er als Gutmensch in "Gut sein auf Probe" unterwegs und traf alte Menschen in "Alt sein auf Probe". Mit letzterer gewann er den Deutschen Fernsehpreis. Bereits hierin stieß er laut der Online-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung" auf religiöse Fragestellungen. So sei er einer Frau begegnet, die im Sterben lag. Ihre Gewissheit, in den Himmel zu kommen, habe Kuntze imponiert. Kurz darauf habe er einen Pfarrer aufgesucht und ihm gesagt: "Die haben mehr als ich da drin. Das will ich auch."
Genug Motivation also, um die Sinnsuche in einer neuen Dokumentation zum Thema zu machen. Laut "Sueddeutsche.de" war Kuntze hierzu 40 Tage lang in Klöstern, Moscheen und Rehabilitationszentren unterwegs. Weitere 46 Tage habe er mit Vor- und Nachgesprächen verbracht. Der Journalist ist eher bekannt für seine kritische Haltung zu Religion und Kirche, bezeichnet sich gerne als "Egoist". In diesem Fall sei es ihm aber durchaus ernst mit der Glaubensfrage gewesen, betonte Kuntze. "Es gibt ein reales Bedürfnis. Ich war wirklich auf der Suche nach der Begabung zur Religion."
In diesem Sinne probiert Kuntze eine Reihe von Angeboten des religiösen Marktes aus, vom katholischen Klosterleben über den islamischen Ramadan bis hin zu buddhistischer Meditation. Nicht alles überzeugt ihn, aber Neid kommt bei ihm auf: "Auf seiner Suche trifft Sven Kuntze immer wieder auf sehr unterschiedliche Menschen, die für sich das gefunden haben, was ihm bislang fehlt: Kraft und Geborgenheit durch den Glauben", hält die Webseite der ARD fest.
Laut "DasErste.de" versteht sich die Dokumentation als Ausdruck einer Tendenz der Gesellschaft zu mehr Spiritualität, das Suchen und Fragen des Journalisten sei stellvertretend für das, was viele Jugendliche derzeit umtreibe. Dahinter stecke der Wunsch oder die Vermutung, dass es im Leben mehr geben müsse als die "Gier nach Erfolg und materiellen Gütern". (pro)
"Gläubig auf Probe. Sven Kuntze auf der Suche nach dem lieben Gott"
Ein Film von Gesine Enwaldt, Ravi Karmalker, Sven Kuntze
Montag, 31. Oktober 2011, 22.45 Uhr, ARD