"Seit 30 Jahren hantiert die katholische Kirche mit ‚Weltbild’", schreibt der Autor Bernhard Müller. "Seit 30 Jahren ein Flirt mit Geld und Macht. Unter Missachtung ethischer und moraltheologischer Verpflichtungen hat sich die Kirche mit ihrem hauseigenen Konzern zu einem ‚Major Player‘ im Mediengeschäft hochgepuscht. Dieser Weg nach oben hat Millionen an Kirchensteuergeldern verschlungen." Müller ist Herausgeber des "Vatican"-Magazins, Chefredakteur der katholischen Monatszeitschrift "PUR" und Verlagsleiter des Fe-Medienverlages.
Das Unternehmen mit Sitz in Augsburg habe 6.400 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von rund 1,7 Milliarden Euro und stehe beim Onlinebuchhandel gleich hinter Amazon. Im stationären Buchhandel hat "Weltbild" rund 20 Prozent Marktanteil. Damit ist der Konzern der führende Buchverkäufer in Deutschland.
Zum Online-Angebot von "Weltbild" gehören etwa 2.500 erotische Titel. Darunter sind auch Bücher des Verlages "Blue Panther Books" mit seiner Sex-Prosa der Reihen "Anwaltshure", "Vögelbar" und "Schlampen-Internat", so "Welt Online". Der Autor greift bewusst zu Polemik: "Wozu braucht ‚Weltbild‘-Aufsichtsrat und Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Langendörfer, ‚Meine feuerroten Stilettos?‘. Muss Bischof Mussinghoff wissen ‚Warum Männer so schnell kommen und Frauen nur so tun als ob‘. So könnte man fortfahren." Weitere Buchtitel, die der Journalist recherchiert hat, lauten "Nimm mich hier und nimm mich jetzt!", "Sex für Könner", "Handbuch für Sexgöttinnen", und "Sag Luder zu mir!". Das Fachmagazin "buchreport" hatte im Oktober einen Bericht über die seltsamen Programminhalte des kirchlichen Verlages veröffentlicht.
Doch nicht nur das: Auch "nahezu alle" Schriften explizit kirchenfeindlicher Autoren wie die des britischen Gottleugners Richard Dawkins finden sich im Programm des Verlages. "Weiterhin sind Esoterik, Astrologie sowie gewaltverherrlichende und satanische Medien im Online-Angebot."
"Geld oder Moral?"
Aber auch auf andere Firmenbeteiligungen weist "Welt online" hin: So gehört dem "Weltbild"-Konzern zu einem Drittel das Internet-Portal buecher.de. Dort werden Bücher wie "Graf Porno" und "Porno für Paare" beworben. Der Verlag "Droemer-Knaur", zu dem die deutschen Bischöfe einen eigenen katholischen Aufsichtsrat entsandt hätten, betriebe darüber hinaus einen der bekanntesten buddhistischen Verlage in Deutschland, den O.W. Barth-Verlag. "Auch daran sind die Bischöfe zur Hälfte beteiligt."
Zahlreiche engagierte Katholiken würden sich bereits seit mehr als zehn Jahren bei ihren Oberhirten über den "Weltbild"-Skandal beschweren. Im Frühjahr 2008 hätten sich einige Katholiken zur Initiative "Katholisches! Weltbild" zusammengetan. Sie hätten eine 70-seitige Dokumentation über das fragwürdige Angebot des katholischen "Weltbild"-Verlages erstellt und an alle deutschen Diözesanbischöfen geschickt, deren Bistümer Miteigentümer des "Weltbild"-Verlages sind, berichtet die "Welt". In der Informationsmappe sei nachgewiesen, dass "Weltbild" mit der Verbreitung von Sexbüchern, Gewaltverherrlichung, Esoterik, Magie und Satanismus eine Menge Geld verdiene. Die Geistlichen reagierten kaum auf die Beschwerde, heißt es. Eine Antwort aus dem Erzbischöflichen Ordinariat in München war gar zynisch.
Müller schreibt: "Der Marktführer unter Deutschlands Buchverkäufern kann nur Marktführer bleiben und seine Milliardenumsätze fortsetzen, wenn er weiterhin sein Geld auch mit Medien verdient, die mit dem katholischen Glauben nicht vereinbar sind." Der gedruckte 200-seitige Werbekatalog von "Weltbild" komme in etwa vier Millionen Haushalte. "Dort werden zwar offen keine Pornos beworben, der Katalog zeigt ansonsten aber oft eine erschreckende Niveaulosigkeit und preist Bücher an, die jeder Seite des katholischen Katechismus Hohn sprechen."
"Weltbild" sei für die deutschen Bischöfe so etwas wie eine Bank. "Sie haben dort über die Jahre knapp 182 Millionen Euro Kirchensteuergelder einbezahlt. Jetzt stehen sie vor der alten Frage: Geld oder Moral?" Und weiter: "Die Glaubwürdigkeit der Kirche steht auf dem Spiel. (…) Bekannte Vorurteile gegen die Amtsträger finden durch den Skandal um ‚Weltbild‘ eine traurige Bestätigung: Wasser predigen und Wein trinken. Auf die aktuelle Situation übersetzt: Keuschheit predigen und Pornos verkaufen." (pro)
Das Unternehmen mit Sitz in Augsburg habe 6.400 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von rund 1,7 Milliarden Euro und stehe beim Onlinebuchhandel gleich hinter Amazon. Im stationären Buchhandel hat "Weltbild" rund 20 Prozent Marktanteil. Damit ist der Konzern der führende Buchverkäufer in Deutschland.
Zum Online-Angebot von "Weltbild" gehören etwa 2.500 erotische Titel. Darunter sind auch Bücher des Verlages "Blue Panther Books" mit seiner Sex-Prosa der Reihen "Anwaltshure", "Vögelbar" und "Schlampen-Internat", so "Welt Online". Der Autor greift bewusst zu Polemik: "Wozu braucht ‚Weltbild‘-Aufsichtsrat und Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Langendörfer, ‚Meine feuerroten Stilettos?‘. Muss Bischof Mussinghoff wissen ‚Warum Männer so schnell kommen und Frauen nur so tun als ob‘. So könnte man fortfahren." Weitere Buchtitel, die der Journalist recherchiert hat, lauten "Nimm mich hier und nimm mich jetzt!", "Sex für Könner", "Handbuch für Sexgöttinnen", und "Sag Luder zu mir!". Das Fachmagazin "buchreport" hatte im Oktober einen Bericht über die seltsamen Programminhalte des kirchlichen Verlages veröffentlicht.
Doch nicht nur das: Auch "nahezu alle" Schriften explizit kirchenfeindlicher Autoren wie die des britischen Gottleugners Richard Dawkins finden sich im Programm des Verlages. "Weiterhin sind Esoterik, Astrologie sowie gewaltverherrlichende und satanische Medien im Online-Angebot."
"Geld oder Moral?"
Aber auch auf andere Firmenbeteiligungen weist "Welt online" hin: So gehört dem "Weltbild"-Konzern zu einem Drittel das Internet-Portal buecher.de. Dort werden Bücher wie "Graf Porno" und "Porno für Paare" beworben. Der Verlag "Droemer-Knaur", zu dem die deutschen Bischöfe einen eigenen katholischen Aufsichtsrat entsandt hätten, betriebe darüber hinaus einen der bekanntesten buddhistischen Verlage in Deutschland, den O.W. Barth-Verlag. "Auch daran sind die Bischöfe zur Hälfte beteiligt."
Zahlreiche engagierte Katholiken würden sich bereits seit mehr als zehn Jahren bei ihren Oberhirten über den "Weltbild"-Skandal beschweren. Im Frühjahr 2008 hätten sich einige Katholiken zur Initiative "Katholisches! Weltbild" zusammengetan. Sie hätten eine 70-seitige Dokumentation über das fragwürdige Angebot des katholischen "Weltbild"-Verlages erstellt und an alle deutschen Diözesanbischöfen geschickt, deren Bistümer Miteigentümer des "Weltbild"-Verlages sind, berichtet die "Welt". In der Informationsmappe sei nachgewiesen, dass "Weltbild" mit der Verbreitung von Sexbüchern, Gewaltverherrlichung, Esoterik, Magie und Satanismus eine Menge Geld verdiene. Die Geistlichen reagierten kaum auf die Beschwerde, heißt es. Eine Antwort aus dem Erzbischöflichen Ordinariat in München war gar zynisch.
Müller schreibt: "Der Marktführer unter Deutschlands Buchverkäufern kann nur Marktführer bleiben und seine Milliardenumsätze fortsetzen, wenn er weiterhin sein Geld auch mit Medien verdient, die mit dem katholischen Glauben nicht vereinbar sind." Der gedruckte 200-seitige Werbekatalog von "Weltbild" komme in etwa vier Millionen Haushalte. "Dort werden zwar offen keine Pornos beworben, der Katalog zeigt ansonsten aber oft eine erschreckende Niveaulosigkeit und preist Bücher an, die jeder Seite des katholischen Katechismus Hohn sprechen."
"Weltbild" sei für die deutschen Bischöfe so etwas wie eine Bank. "Sie haben dort über die Jahre knapp 182 Millionen Euro Kirchensteuergelder einbezahlt. Jetzt stehen sie vor der alten Frage: Geld oder Moral?" Und weiter: "Die Glaubwürdigkeit der Kirche steht auf dem Spiel. (…) Bekannte Vorurteile gegen die Amtsträger finden durch den Skandal um ‚Weltbild‘ eine traurige Bestätigung: Wasser predigen und Wein trinken. Auf die aktuelle Situation übersetzt: Keuschheit predigen und Pornos verkaufen." (pro)