Forscher hinterfragen Glücksfaktor Religion

Religiöse Menschen sind glücklicher, das haben Forscher bisher angenommen. Nun haben Wissenschaftler den Glücksfaktor Religion nochmals hinterfragt und herausgefunden: Gläubige sind tatsächlich zufriedener – allerdings nur, wenn ihre Religion sozial anerkannt wird.

Von PRO

Ein Forscherteam der Humboldt-Universität, der "University of Southampton" und der Partnervermittlung "eDarling" hat nach Angaben von "Spiegel Online" Daten von über 200.000 Menschen aus elf Ländern untersucht. In einer Erhebung wurden die Teilnehmer unter anderem gefragt, ob der Glaube für sie wichtig sei. Gemessen wurde auch der Wille zum Engagement in der Kirche, und die Teilnehmer machten Angaben zu ihrer persönlichen Situation, etwa ob sie "optimistisch" oder "zufrieden" seien. Die Wissenschaftler zogen Daten aus einer weltweiten "Gallup"-Erhebung aus dem Jahr 2008 hinzu, bei der Menschen beispielsweise angegeben hatten, ob Religion einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnehme. Die Wissenschaftler erstellten mit Hilfe dieser Daten Länderprofile, die zeigen sollten, ob Religion unabhängig vom Herkunftsland glücklich macht.

Das Ergebnis: In "wenig religiösen Ländern" wie Schweden, den Niederlanden oder Deutschland, wo also Religiosität in der Gesellschaft weniger hoch angesehen ist und die Kirche keine bedeutende Rolle spielt, unterschieden sich gläubige und nicht gläubige Menschen kaum in ihrem Wohlbefinden und Selbstwertgefühl. In "religiösen Ländern", zum Beispiel Polen oder der Türkei, hatten gläubige Menschen ein höheres Selbstwertgefühl und waren zufriedener als nicht gläubige. Religiosität macht also offenbar glücklich, wenn Menschen dafür sozial anerkannt werden, nicht aber per se, folgert "Spiegel Online". (pro)

http://www.edarling.org/edarling-studies/are-religious-people-particularly-psychologically-healthy-it-depends-country-they-l
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