Bis zum August 2001 hatte die Hilfsorganisation "Shelter Now" ein gutes Verhältnis zu den Taliban. Die Mitarbeiter waren seit Jahren in Afghanistan aktiv. Die Taliban ermunterten die christlichen Helfer, noch mehr Projekte zum Wiederaufbau Afghanistans zu beginnen, berichtet der "Shelter Now"-Leiter Georg Taubmann in dem "Bibel TV"-Beitrag. "Sie haben unsere Arbeit sehr geschätzt und uns dann gebeten, in andere Städte zu gehen, zum Beispiel nach Kandahar", so Taubmann. "Sie haben auch für die Sicherheit gesorgt."
Unter dem Einfluss von Al Qaida habe sich das politische Klima in Afghanistan in den Jahren 2000 und 2001 jedoch langsam geändert. Am 3. August 2001 wurden zwei Mitarbeiterinnen von den Taliban festgehalten, als sie auf vielfaches Drängen einer Familie eine Dokumentation über das Leben von Jesus zeigen wollten. Am 5. August 2001 wurden alle anderen Mitarbeiter gefangen genommen. "Sie gaben dann bekannt, dass wir nach der Scharia verurteilt werden", so Taubmann. "Das war ein Hinweis darauf, dass sie uns zum Tode verurteilen wollten. Die Lage hat sich dann für uns immer mehr zugespitzt, vor allem nach dem 11. September."
Nach langen diplomatischen und gerichtlichen Verhandlungen und dem endgültigen Abbruch des Kontaktes durch die Taliban wurden die "Shelter Now"-Mitarbeiter während der Militär-Operation "Enduring Freedom" im November 2001 von aufständischen Afghanen befreit und von US-Truppen nach Pakistan gebracht.
Nach der Dokumentation strahlt "Bibel TV" ein Gespräch mit Udo Stolte aus, dem heutigen Vorsitzenden von "Shelter Now". Er berichtet, wie er die schwierige Situation als ehrenamtlicher Mitarbeiter von "Shelter Now" erlebt hat und erläutert die Hintergründe der Gefangennahme. (pro)
"Entführt in Afghanistan", Dokumentation
Donnerstag, 4. August 2011, 20:15 Uhr
(anschließend in der Bibel TV Mediathek abrufbar: www.bibeltv.de/mediathek)