Maria Prean fällt auf – erst recht in einem Dorf in Uganda. Die 72-Jährige ist groß, weiß und trägt Gewänder in schillernden Farben. Die kurzweilige Dokumentation der jungen Regisseurin Janina Huettenrauch zeigt Prean beim Singen und Klatschen, Lachen und Fußballspielen. Sie koordiniert die Bauarbeiten in ihrem Zentrum, in dem tausende Waisenkinder ein liebevolles Zuhause und eine fundierte Schulbildung gefunden haben. Ihre Vision ist groß: Eine Halle für Gottesdienste und Konferenzen, ein Internetcafé und weitere Unterkünfte sind in Planung. Den Ruf Gottes in den Dienst für Afrika habe sie zunächst abgewehrt, berichtet Prean, doch Gott habe klar zu ihr gesprochen: "Ich habe dich nicht nach Afrika geschickt, damit du ärmer wirst, sondern damit es den anderen besser geht", habe er gesagt.
Preans Lebensgeschichte ist von großen Umbrüchen gezeichnet. Geboren 1939 in Tirol, lebte sie in Österreich, England und Amerika, arbeitete mal als Lehrerin, mal als Hotelmanagerin, wurde Mutter eines SOS-Kinderdorfes und gründete in den 1980er Jahren das Missionswerk "Leben in Jesus Christus". Heute ist Maria Prean 72 Jahre alt, verwitwet und noch immer aktiv: Mit ihrem 2001 gegründeten Verein "Vision für Afrika" kümmert sich die rüstige Dame um die Ausbildung von mehr als 5.500 Kindern an über 180 Schulen in Uganda, sowie einigen Schulen in Kenia und Tansania. Die Arbeit ist bitter nötig: In Uganda leben etwa zwei Millionen Waisenkinder. Die Hälfte des Jahres verbringt Prean in Europa, hält evangelistische Vorträge und sammelt Spenden für die Kinder.
Gute Schulbildung besonders wichtig
Eine gute schulische Ausbildung ist für die Kinder der Schlüssel, um aus der Armut herauszukommen, erklärt Maria Prean: "Sie müssen ihr Denken verändern. Wenn du arm denkst, bleibst du arm." Vor einer Schulklasse erklärt Prean, dass das Weiterkommen im Leben auch von der inneren Einstellung abhänge: "Beschuldige nicht deine Lehrer, nicht mich, nicht die Regierung. Es ist deine Entscheidung, die Talente, die Gott dir gegeben hat, zu nutzen. Amen? Amen!", ruft sie begeistert. Es ist eine Predigt, die auch deutschen Schulklassen guttäte.
Die Erfolge von Preans aufopferungsvoller Arbeit zeigen sich in den fröhlichen Gesichtern der Kinder, die in der Schule Zahlen lernen, Sport treiben und im Chor zu christlichen Anbetungsliedern tanzen. Einige der Kinder sind Waisen, andere wurden zu Hause schwer misshandelt. In Preans Station blühen sie auf. Mit ihrem Kinderchor reist die rüstige Dame auch durch Europa, um dazu beizutragen, gegenseitige Vorurteile abzubauen.
"Maria Prean – Das Leben wird immer schöner" zeigt anrührend und mit einer Prise Humor, welchen Unterschied gelebte Nächstenliebe im Leben von tausenden Menschen machen kann. Der Film eignet sich für Interessierte und Kleingruppen, die etwas über nachhaltige Entwicklungshilfe erfahren wollen oder ein Projekt zur Unterstützung suchen. Maria Prean ermutigt den Einzelnen, seiner Berufung treu zu folgen: "Ich weiss jetzt, dass ich genau das tue, wozu Gott mich geschaffen hat." (pro)
"Maria Prean – Das Leben wird immer schöner". DVD, Spielzeit: 55 Minuten, Freigegeben ohne Altersbeschränkung. SCM Hänssler, 14,95 Euro. Ein Euro des Verkaufspreises geht direkt an "Vision für Afrika".