DSDS-Juror Patrick Nuo: „Mein Job ist es, die Kandidaten zu unterstützen“

Seit Anfang des Jahres läuft die 8. Staffel der Talentsuche "Deutschland sucht den Superstar" auf RTL. In der Jury sitzt dieses Mal neben Dieter Bohlen und der Sängerin Fernanda Brandao der Sänger Patrick Nuo, der sich offen zu seinem christlichen Glauben bekennt. pro hat Nuo gefragt, wie es ist, in einer der beliebtesten Talent-Shows mitzuwirken.
Von PRO

Patrick Nuo wurde 1982 in der Schweiz geboren. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Deutschland und Amerika. Seine erste Single veröffentlichte er 2003, seine Pop-Rocksongs hatten schnell großen Erfolg. Zwei seiner Lieder werden für die Kinofilme "Scooby Doo 2" und "Aladin" verwendet. 2004 beteiligte er sich am Band-Projekt "Zeichen der Zeit", in dem deutschsprachige christliche Künstler ihren Glauben bekennen. Daran waren unter anderem Xavier Naidoo und "Allee der Kosmonauten" beteiligt. Vor vier Jahren spielte er in der Telenovela "Lotta in Love" von ProSieben mit. Ein Jahr später nahm er an der Sendung "Stars auf Eis" teil. In einem Interview mit dem Christlichen Medienmagazin pro im Jahr 2006 sagte Nuo, er gebe Jesus in seinem Leben die höchste Priorität.

pro: Wie schnell haben Sie auf die Anfrage von RTL zugesagt?

Nuo: Das ging relativ schnell. Nach einem persönlichen Vorgespräch mit dem Unterhaltungschef von RTL, Tom Sänger, und einem super Telefonat mit Dieter Bohlen hab ich gesagt, ich mach’s!
 
pro: "Deutschland sucht den Superstar" ist nun nicht gerade dafür bekannt, fromm oder erbaulich zu sein. Finden Sie, dass Sie in die Jury dieser Sendung passen?

Nuo: Klar! Für mich ist es eine tolle Chance, meine Erfahrung als Künstler an die Kandidaten weiterzugeben und gemeinsam mit meinen Jurykollegen und dem Publikum das nächste Talent zu finden! Nur, weil wir dort die Wahrheit sagen, ist das ja deshalb nicht unchristlich.
 
pro: Wie fühlen Sie sich als Mitarbeiter von Dieter Bohlen?

Nuo: "Mitarbeiter" ist das falsche Wort. Klar, Dieter Bohlen ist eine Art "Chef im Ring". Er hat aber auch die meiste Erfahrung und ist am längsten dabei. Ist doch klar, dass sich vieles um ihn dreht. Ich persönlich finde jedoch, dass wir als neue Jury die richtige Würze und Mischung aus verschiedenen Stärken und Fähigkeiten haben und gut miteinander harmonieren. Da sitzen jetzt immerhin drei Leute, die selber jede Menge Bühnenerfahrung mitbringen. Das hat’s so, glaube ich, vorher nicht gegeben. Wir gehen respektvoll und auf Augenhöhe miteinander um.
 
pro: Dieter Bohlen wird von RTL bzw. DSDS zur Ikone gemacht, die beiden weiteren Jury-Mitglieder werden in den Medien gerne als "hübsches Beiwerk" bezeichnet und weniger ernst genommen. Sehen Sie das ähnlich und wie kommen Sie damit klar?

Nuo: Nochmal: Natürlich hat Dieter Bohlen eine tragende Rolle bei DSDS. Das war schon immer so und das ist auch völlig okay. Und wie ich bereits sagte, finde ich diese Aussagen daher eher unnötig, sie langweilen mich sogar. Vor allem, weil das schon gesagt wurde, bevor auch nur eine Folge ausgestrahlt wurde und viele haben das einfach abgeschrieben. Was mich gerade interessiert, sind die Talente – und darauf konzentriere ich mich!
 
pro: Worin Sehen Sie den Wert einer Sendung wie "Deutschland sucht den Superstar"? Ist es nur Unterhaltung, oder glauben Sie, dass jungen Menschen wirklich geholfen werden kann?

Nuo: Einer der Punkte, die DSDS ausmachen, ist der Glaube und die Offenheit dafür, das Unmögliche möglich zu machen. Jeder kann es schaffen, und mit dem nötigen Talent und dem Ehrgeiz, an sich zu arbeiten, kann das auch gelingen. Und wenn man dann für die Zeit nach DSDS im TV auch noch das richtige Team hat und wirklich talentiert ist, dann kann man es weit bringen. In den anderen Ländern, in denen dieses Format läuft, zum Beispiel in den USA oder England, sind schon einige international erfolgreiche Stars aus der Sendung hervorgegangen und einige DSDS-Gewinner oder –Finalisten haben auch bis heute in Deutschland Erfolg. Das ist doch cool.
 
pro: Wollen Sie sich zurückhalten, wenn allzu schlechte Kandidaten vorsingen und Dieter Bohlen seine ätzende Häme über sie ausschüttet?

Nuo: Je nachdem, wie sensibel der Kandidat ist. Mein Job ist es, den Kandidaten bestmöglich zu unterstützen. Manche Kandidaten muss man aber erst mal "aufwecken" – bei dem einen funktioniert das mit viel Einfühlsamkeit, bei dem anderen benötigt es auch mal den einen oder anderen "härteren" Angriff. Es sind ja manchmal auch Leute dabei, die selber wissen, dass sie auf einer Bühne nichts verloren haben, weil sie völlig talentfrei sind. Die kommen zu DSDS für ihren persönlichem "Moment of Fame" und wissen vorher, was ihnen da passieren kann. Da muss man dann auch mal was einstecken können. Ruhm hat seinen Preis, auch der für einen Moment.
 
pro: Wissen die Jury-Kollegen oder die Crew von Ihrem Glauben?

Nuo: Bestimmt.

pro: Sie haben mit 22 geheiratet, man hört keine Skandale über Sie. Befürchten Sie, dass sich das nun ändern wird und die Presse Sie nun genau unter die Lupe nehmen wird?

Nuo: Mal sehen (lacht).

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