Respekt ist Kindern wichtiger geworden

Für Kinder sind Freundschaft und die Familie das Wichtigste im Leben. Das ergab der Wertemonitor der Zeitschrift "Geolino" und räumt mit einem Vorurteil auf: Von einem Werteverfall kann bei den 6- bis 14-Jährigen keine Rede sein.

Von PRO

Freundschaft, Familie, Geborgenheit, Vertrauen – so lautete die Rangliste der für Kinder wichtigsten Werte. Sie ist das Ergebnis einer Befragung der Zeitschrift "Geolino", Unicef und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Im August und September hatten Experten 1.500 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren und ihre Mütter befragt. Sie fanden heraus: Besonders personenbezogene und emotionale Werte wie Vertrauen oder Geborgenheit haben bei Kindern einen hohen Stellenwert. Aufgabenorientierte Werte wie Pflichtbewusstsein oder Umweltschutz spielen dagegen eine geringere Rolle in deren Leben.

So finden etwa 52 Prozent der befragten Kinder Ehrlichkeit "total wichtig". 51 Prozent sagten dies über den Wert Treue/ Zuverlässigkeit und 42 Prozent über Hilfsbereitschaft. Pflichtbewusstsein hingegen finden nur 31 Prozent "total wichtig", Geld 23 Prozent und Glauben 18 Prozent. Am stärksten zugelegt gegenüber der Befragung im Jahr 2008 hat der Wert Respekt, den nun 35 Prozent der Kinder "total wichtig" finden, 6 Prozent mehr als vor zwei Jahren. Doch auch Vertrauen hat 4 Prozentpunkte gewonnen, Glaube und Gerechtigkeit jeweils 3.

Als Vermittler von Werten spielen aus Sicht der Kinder Eltern, Lehrer und Verwandte eine sehr große Rolle. Medien, Prominenten, der Kirche und Politikern messen sie eine geringe Bedeutung zu. So sagten 97 Prozent, die Eltern vermittelten Werte. 77 Prozent der Kinder sagten das über ihre Lehrer, aber nur 27 Prozent über die Kirche und 11 Prozent über Politiker. Medien wie Radio oder Fernsehen haben laut Befragung mit 33 Prozent ebenfalls eine relativ geringe Bedeutung für die Wertevermittlung. (pro)

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