Das Leid der verfolgten Christen im Irak dürfe Politiker in Deutschland nicht ruhen lassen, sagte Kauder während einer Haushaltsdebatte. Deutschland müsse überlegen, was es konkret tun könne, um der bedrängten Minderheit zu helfen. "Es kann nicht die Lösung sein, immer mehr Christen aus dem Irak nach Deutschland zu holen und damit im Irak eine christenfreie Zone zu schaffen", erklärte Kauder. "Wir müssen vielmehr überlegen, wie wir mit dem einen oder anderen Euro den Menschen im Irak helfen können, damit sie sicherer vor Übergriffen sind."
Der CDU-Politiker ging auch auf den Fall der laut ersten Berichten heute begnadigten pakistanischen Christin Aasia Bibi ein: Auch sie sei mit dem Tod bedroht worden, weil sie sich zum Christentum bekannt habe. Bibi war zum Tode verurteilt worden. Der Fall hat weltweit für Aufsehen gesorgt, sogar Amnesty International berichtete und rief zu Protesten gegen die Verurteilung auf. Kauder sagte weiter: "Es ist völlig klar, dass eine wertorientierte Außenpolitik, wie sie diese Bundesregierung betreibt, das Thema Christenverfolgung immer als zentrales Thema auf ihrer Agenda haben wird."
Der Unions-Fraktionschef hat sich in der Vergangenheit des öfteren öffentlich zur Lage der verfolgten Christen geäußert. So auch Anfang des Jahres in zwei Generaldebatten zum Bundeshaushalt. Im Sommer hat Kauder das Thema unter dem Tagesordnungspunkt "Religionsfreiheit weltweit schützen" auf die Agenda des Bundestages setzen lassen. Am 29. September wurde er in Berlin für dieses Engagement mit dem Medienpreis "Goldener Kompass" des Christlichen Medienverbundes KEP ausgezeichnet. (pro)