Christen würden in einigen Erdteilen immer wieder bedrängt und
gefährdet. Besonders heftig seien die Auseinandersetzungen zuletzt in
Indien gewesen. "Christen sind dort im Visier gewaltbereiter
Hindu-Fundamentalisten, die sich gegen alles vermeintliche
‚Nicht-Indische‘ wenden und deren Ziel die Errichtung eines reinen
Hindu-Staates ist", berichtete der Bamberger Erzbischof bei der
Herbst-Vollversammlung der deutschen Bischöfe.
Die Aggression gegen Christen sei kein Phänomen in ganz Indien, sondern je nach Provinz unterschiedlich. Aber in einigen Bundesstaaten habe sich hindu-nationalistischer Hass bereits wiederholt in gewalttätigen Ausschreitungen gegen religiöse Minderheiten entladen. Schick erinnerte an die Vorfälle im August 2008, als eine Gewaltwelle durch den indischen Bundesstaat Orissa schwappte. Nach seinen Angaben zerstörten radikale Hindus christliche Einrichtungen, 118 Menschen verloren ihr Leben, 54.000 Christen ihr Dach über dem Kopf.
Schick kritisierte, dass Polizei, Justiz und Regierungen nicht entschlossen genug gegen solche Auswüchse vorgingen. Es sei aber auch die Aufgabe von Nachbarstaaten und der internationalen Gemeinschaft, die Wahrung der Menschenrechte einzufordern. Schwierigkeiten haben Christen Schick zufolge auch gebietsweise in Lateinamerika, China und Vietnam sowie in manchen islamisch geprägten Ländern. Um auf die Lage verfolgter Christen aufmerksam zu machen und ihre Solidarität zu bekunden, rief die Bischofskonferenz 2003, die Initiative "Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit" ins Leben. (dpa/pro)