"Wie ist es um den Mut in der heutigen Gesellschaft bestellt?", fragt Gottlieb in seinem Buch, das am heutigen Dienstag erscheint. "Menschliches Handeln wird häufiger von Gleichgültigkeit, Gleichmut und Nachlässigkeit bestimmt als von Mut, Einsatz und Tatkraft." Viele bedauerten den Mangel an Zivilcourage im Alltag.
Gerade Zeiten der Veränderung und des Umbruchs verlangten mehr Mut von den Verantwortlichen an der Spitze, mehr Mut von allen, schreibt Gottlieb und stellt fest, dass sich die deutsche Gesellschaft genau in solch einer Phase befindet. "Wir fordern Mut, weil das gut klingt und gut tut, fallweise unser Gewissen entlastet." Gerade nach den jüngsten Ereignissen um Dominik Brunner, der bei einer S-Bahn-Schlägerei zur Hilfe eilte und selbst totgeschlagen wurde, ist der Aufschrei nach mehr Zivilcourage groß.
Der Fernsehdirektor sieht in einem Großteil der Deutschen "achtlose und tatenlose Zuschauer", eben "Wegschauer". Doch Mut zeichne sich nicht allein durch das Eingreifen in lebensgefährliche Situationen aus, er fange im Kleinen an und zeige sich im Alltag. "Der Mut zur klaren Aussprache der eigenen Meinung, der Mut, Position zu beziehen, zu seinen Überzeugungen zu stehen", schreibt Gottlieb.
In seinem Buch führt der Moderator Vorbilder an, die in unserer Gesellschaft "Menschlichkeit, Nächstenliebe, Bürgersinn und Zivilcourage" gelebt haben. Gottlieb nennt nicht nur Berühmtheiten wie John F. Kennedy, der 1957 den Pulitzer-Preis für sein Buch "Zivilcourage" erhalten hatte, oder gar Martin Luther King. Vielmehr verdeutlicht er, dass Mut viele Gesichter haben kann. Am Schluss seines Buches gibt Gottlieb noch "Zehn Empfehlungen", wie sich Courage für jeden erlernen lässt.
Nicht auf alle Fragen gibt das Buch Antworten. Zur weiteren Diskussionen ist das Buch allerdings mit einem Weblog vernetzt, so dass die Möglichkeit zu einem ständigen Austausch mit dem Autor besteht. Dieser ist unter "www.mut-probe.de" zu finden. (pro)
