"Christen müssen in vielen Regionen der Welt um Leib und Leben, ihr Hab und Gut fürchten", sagte Kauder der KNA und forderte mehr Einsatz für Menschen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden: "Wir Christen müssen solche Menschenrechtsverletzungen an Christen noch klarer benennen!" Wer eine von Werten geleitete Außenpolitik betreibe, könne zu den Einschränkungen der Religionsfreiheit nicht schweigen. Die Beachtung der Religionsfreiheit gehöre zur guten Regierungsführung, die Deutschland zu Recht von seinen Partnerländern fordere. "Und bei Staaten, die diese mit Füßen treten, muss die Zusammenarbeit dann auf den Prüfstand gestellt werden", mahnte Kauder im Hinblick auf die Türkei.
Erst vor wenigen Wochen war Kauder mit einer Delegation in die Türkei gereist, um sich selbst ein Bild von der Lage der Christen zu machen. Dort werde der christliche Glaube nicht öffentlich verfolgt, aber unterdrückt: In Pässen würde die Glaubenszugehörigkeit vermerkt, mit der Folge, dass Christen nur schwer einen Arbeitsplatz fänden. Christlichen Minderheiten sei es nicht gestattet, im Land ihren Priesternachwuchs auszubilden. "So kann ein Staat natürlich auch eine Religion austrocknen. Das ist inakzeptabel. Ein Land, das nach Europa will, muss sich hier wandeln. Wir garantieren in Deutschland – natürlich zu Recht – auch die Religionsfreiheit der Muslime", sagte Kauder. (pro)