Türkei-Reise im Zeichen verfolgter Christen

Eigentlich sollte die Lage bedrohter Christen in der Türkei den Unions-Politiker Volker Kauder in den kommenden Tagen hautnah beschäftigen. Am Montag ist der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu einer dreitägigen Türkei-Reise aufgebrochen, beendete diese aber wegen des Rücktritts des Bundespräsidenten Horst Köhler. Die Delegation wird nun ohne ihn das bedrohte Klosters Mor Gabriel besuchen.

Von PRO

Die Delegation besteht aus Kirchenvertretern und Menschenrechtsexperten, die sich seit Jahren mit der Lage verfolgter Christen auseinandersetzen. Dazu zählen der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Johannes Singhammer, der die Delegation nach Kauders Heimreise leiten wird, der katholische Prälat Karl Jüsten, der evangelische Prälat Bernhard Felmberg und der Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz der Bundesregierung, Wolfgang Baake.

Die erste Station der Reise ist Istanbul. Am Montag stand dort ein Besuch im ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel sowie Treffen mit verschiedenen Kirchenvertretern auf dem Programm. Im Gespräch mit Christen der chaldäisch-katholischen Kirche wollte sich Kauder auch über die Lage der Christen im Irak informieren und mit Flüchtlingen über deren Situation in der Türkei sprechen, wie die CDU/CSU-Fraktion mitteilt. Ziel des zweiten Tages ist der Besuch des in Südostanatolien gelegenen Klosters Mor Gabriel. Das Kloster ist durch die lokalen Behörden in seiner Existenz bedroht. Im Gespräch mit Erzbischof Samuel Aktas will die Delegation auch über die anhängigen Gerichtsverfahren sprechen. Zuvor reist die Gruppe durch den Landesteil Tur Abdin, der Heimat der syrisch-orthodoxen Christen, deren Zahl in den vergangenen vierzig Jahren dramatisch abgenommen hat.

Kauder hatte sich in der Vergangenheit bereits mehrfach dafür ausgesprochen, der Bedrohung von Christen in aller Welt mehr Beachtung zu schenken. Im Vorfeld der Reise sagte er: "Die Christen in der Türkei leben vielerorts in Bedrängnis." Weiter hieß es: "Nachdem mir immer wieder über die schwierige Lage der Christen berichtet wurde, möchte ich mir selbst ein noch genaueres Bild von der Situation machen. Meine Reise ist ein Zeichen der Unterstützung für die christlichen Minderheiten. Besonders freut mich, dass ich von Vertretern der beiden großen christlichen Kirchen begleitet werde." (pro)

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