Dan Woolley, das iPhone – und Gott

Bereits Ende Januar sorgte eine Geschichte in den Medien und unter Fans des Technik-Herstellers Apple für Aufsehen. In ihr geht es um einen Dokumentarfilmer, dessen iPhone - und um Gott. 
Von PRO

Der Dokumentarfilmer Dan Woolley befand sich zum Zeitpunkt des Erdbebens in Haiti in einem mehrstöckigen Hotel in Port-au-Prince. Während des Bebens hatte er Zuflucht in einem Fahrstuhlschacht gefunden, war unter Tonnen von Schutt begraben und wurde erst nach 65 Stunden von Rettungskräften gerettet.

Überlebt hat Woolley, wie auch zahlreiche deutsche Zeitungen und Nachrichtenagenturen meldeten, mit Hilfe eines Erste-Hilfe-App auf seinem iPhone. Mit dem Programm "Pocket First Aid" habe er verstanden, wie er mit seinem Shirt eine tiefe Schnittwunde am Bein abbindet und mit einer Socke das Blut seiner Kopfwunde stillt. Außerdem habe das Gerät ihm geholfen, nicht einzuschlafen, wenn er das Gefühl hatte, in einen Schockzustand zu geraten. Er stellte den Wecker seines iPhones so ein, dass er alle 20 Minuten klingelte. In der Dunkelheit unter den Trümmern half ihm außerdem seine Kamera als Lichtquelle. Woolley wurde von einem französischen Rettungsteam entdeckt und gerettet.

Veröffentlicht hatte die Geschichte der US-Sender NBC in seiner "Today-Show".  Reporter hatten Woolley im Jackson Memorial Krankenhaus in seiner Heimatstadt Miami interviewt, nach seiner Rettung und Rückkehr aus Haiti. Und was auch deutsche Medien unter der Überschrift "iPhone rettet Haiti-Verschüttetem das Leben" meldeten, klingt aus dem Mund Woolleys etwas anders.

Der 39-Jährige ist Mitarbeiter des christlichen Hilfswerkes "Compassion International" und war mit einem Team in Haiti unterwegs, um einen Film über die Armut in dem Land zu drehen. "Viele Menschen haben für die Sicherheit bei unserer Reise gebetet", sagte Woolley dem Sender. "Viele Gebete werden für die Arbeit, die wir tun, gesprochen. Deshalb glaube ich, dass Gott bei mir war. Er wollte, dass ich überlebe. Er hat mir in diesen Stunden beigestanden."

Während der 65 Stunden, die Woolley verschüttet war, hat er in seinem Notizbuch Abschiedsbriefe an seine Frau und Kinder geschrieben. "Ich wollte die ganze Zeit überleben, aber mir war klar, das war etwas, was ich nicht kontrollieren konnte. Darum entschied ich mich für den Fall meines Todes meinen Lieben Nachrichten zu hinterlassen." Sein Notizbuch hält er in die Fernsehkamera, liest aus den Zeilen vor, die er an seine beiden Söhne geschrieben hatte: "Ich war in einem schlimmen Unfall. Lasst Gott nicht los. Er sorgt immer für seine Kinder, auch in schweren Zeiten. Ich bete weiter, dass Gott mich hier rausholt, aber es kann sein, dass er es nicht tut. Er wird sich immer um Euch kümmern."

Und abschließend sagt er den NBC-Reportern: "Es ist doch klar, niemand möchte in eine solche Situation geraten. Aber ich wollte nicht gefunden werden, ohne die Zeit zu nutzen um nachzudenken, zu beten und meine Situation zu verstehen. Und Gott gab mir diese Zeit. Ich wollte sie nutzen um alles für meine Familie zu tun, was ich nur konnte. Wenn es das Überleben sein sollte und gerettet werden – dann sollte es so sein. Und wenn ich nur ein paar Notizen zurücklassen konnte, die meiner Familie helfen könnten weiter zu leben, dann würde ich eben das tun."

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