Wo Christ draufsteht ist auch Christ drin – in diesem Fall zumindest trifft das zu: Das Studio, das mit Christus wirbt, ist tatsächlich christlich. Der Sportclub "G-Youth" ist auf dem Gelände der Freien Christengemeinde Bremen untergebracht. Das G im Namen steht für God, zu deutsch also Gottes Jugend. Gegenüber der Tageszeitung "Weser-Kurier" erklärt der Pächter Leslie Muldrow: "Ich will mit der Darstellung Jesus wieder ins Gespräch bringen." In seiner Werbung zerbricht der muskelbepackte Gottessohn das Kreuz, an das er selbst genagelt wurde. Ein bisschen Provokation können nicht schaden, sagt Muldrow der Zeitung.
Auch wenn sein Sportclub sich christlich nenne, sei er für Menschen aller Religionszugehörigkeiten offen. Wie der "Weser-Kurier" schreibt, sehen Bremens große Kirchen Muldrows Werbung nur wenig kritisch. Zwar seien sie überrascht darüber, mahnten aber keine Blasphemie an. "Theologisch ist an der Aussage des Bildmotivs Jesus Christus überwindet durch seinen Tod am Kreuz den Tod, angedeutet durch den zerberstenden Kreuzbalken, nichts auszusetzen", sagt etwa Martina Höhns vom katholischen Gemeindeverband.
Sabine Hatscher, Sprecherin der Bremischen Evangelischen Kirche, meint: "’Ich denke, es liegt der Freien Christengemeinde fern, Jesus in irgendeiner Form herabwürdigen zu wollen." Jedenfalls könne sie den Sportsfreunden nur wünschen, dass es Jesus ist, der ihnen Kraft gibt und nicht irgendwelche Anabolika. (pro)