Die Katholische Kirche produziert Filme, sie betreibt ein Institut für publizistischen Nachwuchs, eine Nachrichtenagentur, bringt Magazine, Zeitungen und Bücher heraus. Die Kirche sei zwar ein Mediengigant, erklärt Bischof Gebhard Fürst, das sei aber nicht ausreichend bekannt. "Es gibt zur Zeit noch keine rechte Strategie, wie wir das nach außen publik machen", sagt er und plädiert für eine Kooperation katholischer Medien.
Ein Zugpferd der katholischen Medienarbeit sei die Plattform "katholisch.de". Dennoch: "Die Zahl der Klicks ist noch steigerungswürdig", sagt Fürst. Ein Anliegen des Bischof ist es, dass die Katholische Kirche nach außen vielfältiger erscheint. Derzeit wirke sie eher monolithisch, grau und autoritär. "Wir wollen mit interaktiven Portalen im Internet spezielle Zielgruppen ansprechen." Dazu brauche es allerdings viel Geld und gute Leute. Zu wenig werde etwa in den öffentlich-rechtlichen Sendern über die Kirche publiziert. "Religiöses ist Privatsache, das ist die Crux", sagt er. Die Medien seien auf Skandale und Sensationen fokussiert. Das soziale und kulturelle Engagement der Kirche käme auch deshalb "nicht rüber".
Als positives Beispiel für eine Medienkampagne, die die Öffentlichkeit erreicht habe, nennt er "Pro Reli". Wochenlang hatten Kirchen und der gleichnamige Verein mit Hilfe Prominenter aus Sport oder TV für die Einführung von Religion als Wahlpflichtfach an Berliner Schulen geworben. Die Kampagne habe Aufmerksamkeit erregen können und das, obwohl die Kirche in Berlin eher schlecht aufgestellt sei: Nur fünf Prozent der Berliner seien katholisch, 12 Prozent evangelisch, sagt Fürst. Das Magazin "theo" erscheint vier Mal im Jahr mit einer Auflage von 50.000. (pro)