"Wort und Geist" setzt sich seit ihrer Gründung vor etwa zehn Jahren gegen manche Kritik zur Wehr. Rolf Wiesenhütter etwa, Pastor einer freikirchlichen Gemeinde im Norden Deutschlands, gilt als einer der Kenner von "Wort und Geist". In einem Internetforum berichtet er über die Hintergründe der Organisation, veröffentlicht aktuelle Entwicklungen.
Auch in dem "Frontal 21"-Beitrag fasst Wiesenhütter seine Einschätzung zusammen: "Es ist tatsächlich so, dass da eben Psychotechniken greifen, die teilweise auch aus der Esoterik kommen, die aus dem Bereich kommen, den wir okkult nennen und mittels dieser Psychotechniken werden eben Menschen auch beeinflusst. ‚Wort und Geist‘ sagt dazu: Sie werden ‚übernommen‘." Der Sektenbeauftrage des Erzbischöflichen Ordinariat München, Axel Seegers, pflichtet ihm bei: "Ich habe den Eindruck, hier werden Menschen letztendlich instrumentalisiert. Es wird suggeriert, man könnte alle Krankheiten heilen. Und wenn man dann durch die Reihen geht, und fragt: Wer braucht noch Heilung, dann ist das etwas, was – denke ich – weder seriös ist, noch wirklich unterstützungswert ist."
Im Internet stellt sich die Organisation harmloser dar: "Wort+Geist ist eine christliche Freikirche, deren einzige Grundlage das Wort Gottes – die Bibel – ist und die das volle Evangelium ohne Kompromisse verkündet", heißt es da. "Wie schon damals, während der Zeit der Apostel in der Urgemeinde geschehen, bestätigt Gott auch hier sein Wort durch mächtige Zeichen und Wunder."
"Bei manchen Zuschauern zu Missverständnissen geführt"
Wohl auch diese Selbstdarstellung hat die Redaktion von "Frontal 21" dazu veranlasst, die Reportage in den Kontext von freikirchlichen Gemeinden zu stellen. "Jesus hat Zulauf. Auch wenn die großen Kirchen Mitglieder verlieren – christliche Freikirchen sind im Aufschwung", sagte Moderatorin Hilke Petersen in ihrer Anmoderation. Und weiter: "Ihr Angebot: Das Evangelium ohne Kompromisse – sie nehmen die Bibel wortwörtlich – Wunder inklusive. ‚Wort und Geist‘ ist so eine neureligiöse Glaubens-Gemeinschaft. Vor zehn Jahren gegründet. In legeren Gottesdiensten nach amerikanischem Vorbild sollen – etwa durch Handauflegen – auch schwere Krankheiten geheilt werden. Der Glaube macht´s, heißt es." Nach dem Beitrag fügte Moderatorin Petersen noch hinzu: "Den evangelischen Freikirchen in Deutschland gehören insgesamt rund 330.000 Gläubige an."
Mittlerweile hat sich die "Frontal 21"-Redaktion von diesen Formulierungen distanziert. " Die Abmoderation hat bei manchen Zuschauern zu Missverständnissen geführt. Es war nicht die Absicht der Redaktion, die Freikirchen in die Nähe von ‚Wort + Geist‘ zu rücken oder eine solche Nähe zu unterstellen", so die Redaktion. Die Zahlenangabe habe lediglich der Information der Zuschauer gedient, um das Größenverhältnis von Freikirchen im Vergleich zu den evangelischen Landeskirchen deutlich zu machen. Der Redaktion sei bewusst, "dass es ein großes, differenziertes Spektrum christlicher Gemeinden gibt".
Nach Ansicht von Wolfgang Baake, Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP in Wetzlar, muss sich gleichzeitig der Fernsehrat des ZDF mit dem Beitrag befassen. "In der Anmoderation wurde die als Sekte bezeichneten Gruppierung ‚Wort und Geist‘ als repräsentativ für evangelische Freikirchen in Deutschland auf die gleiche Stufe gestellt", so Baake in einer Programmbeschwerde an ZDF-Intendant Markus Schächter.
Eine Antwort
Dass Gott heute noch heilt, ist doch eigentlich normal.
JESUS wird in der Bibel, als gestern, heute, morgen und in alle Ewigkeiten als der selbe beschrieben, folglich
ist es für IHN kein Problem auch heute noch Menschen zu heilen. Ob ER dies über den Arzt oder eben einfach mal so macht, ist doch IHM überlassen. Warum tut man sich so schwer auf diesen WUNDERbaren und ewigen Gott einzulassen?
Friederike Kees,Limburg